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Haut

CREMIGES ALPHABET

Sie heißen Anti Aging, BB, CC oder DD. Was unterscheidet sie von klassischen Produkten, was können sie wirklich und für wen eignen sie sich? Wir erklären Ihnen was hinter den Begriffen steckt.

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Sich täglich einzucremen gehört für die meisten Frauen dazu, so wie Zähneputzen. 23 Millionen nutzen hierzulande zumindest eine Tagescreme, um ihre Haut mit Feuchtigkeit und Fett zu versorgen, heißt es in einer Statistik des Industrieverbandes Körperpflege und Waschmittel. Was im Detail für die kleine Wohltat auf der Haut verwendet wird, ist individuell verschieden.

Wasser, Fett und Öl Am Anfang steht eine Cremegrundlage, ganz gleich was später daraus wird. Die meisten sind Emulsionen, die hauptsächlich aus Wasser und Fetten, Ölen oder Wachsen bestehen, entweder als Wasser-in-Öl- oder Ölin- Wasser-Emulsion. Für den Ölanteil werden beispielsweise solche aus Mandeln oder Avocado sowie Kakao- oder Sheabutter verwendet. Sie sind besonders hautverträglich. Nicht alle Bestandteile, die in Cremes stecken, sind für jeden sinnvoll.

Künstliche Duftstoffe können im Fettgewebe gespeichert werden oder Allergien auslösen. Parabene, die fürs Haltbarmachen zum Einsatz kommen, können Allergien auslösen. Wie weit sie in unsere hormonellen Systeme eingreifen, wird aktuell in der Wissenschaft diskutiert. Das Apothekensegment bietet eine Fülle wirksamer, gut verträglicher Pflege fernab von künstlichen Zusätzen. Und das in jedem Preissegment.

Die Basis mit Tagescreme Jede Haut braucht Feuchtigkeit und eine bestimmte Menge Fett. Tipp: Wenn eine Kundin zwei Stunden nach dem Eincremen bereits Spannungsgefühle spürt, ist ihre Pflege zu leicht. Fragen Sie danach im Beratungsgespräch, das hilft bei der richtigen Auswahl. Zu fettig sollte eine Formulierung allerdings nicht sein, denn die Haut soll nicht unnötig glänzen und die Creme muss eventuell auch als Make-up Unterlage geeignet sein.

Je fester ihre Konsistenz, desto höher ist im Normalfall der Fettanteil, das gilt auch umgekehrt. Klassische Tagespflege ist meist eine Öl-in-Wasser- Emulsion mit einem Fettgehalt von bis zu 50 Prozent. Ist sie gleichzeitig mattierend, kann sie dazu beispielsweise Wachse oder Puder enthalten.

Produkte für trockene Haut enthalten bis zu sechzig Prozent Fett. Anti- Aging-Produkten werden gerne Hyaluronsäure, Glycerin, Kollagen, antioxidative Vitamine oder bestimmte Pflanzenextrakte zugesetzt. Experten empfehlen Tagespflege möglichst mit UV-Schutz, zur Prophylaxe vorzeitiger Hautalterung.

BB, CC, DD und was dahinter steckt Neben klassischer Tagespflege haben sich Buchstabencremes zu praktischen Helfern entwickelt. Mittlerweile gehören auch sie zum Standardsortiment. Im Grunde handelt es sich hier um getönte Tagescremes. Sie lassen sich beispielsweise anstelle von Make- up verwenden und erfüllen ihre Aufgabe recht gut. Enthaltene Pigmente, wie Eisen-, Zink- oder Titandioxid verhelfen zur Abdeckung und sanften Tönung.

Sie machen das Hautbild ebenmäßiger und können leichte Unreinheiten verdecken. Im Angebot sind sie als BB (Blemish Balm), CC- (Complexion oder Colour Correction) und DD- (Disguise & Diminish). BB-Produkte eignen sich anstelle getönter Tagescreme. Sie decken leicht ab. Blemish steht für Makel. Bei CC-Produkten werden zudem beispielsweise Rötungen kaschiert. DD-Produkte enthalten oft zusätzlich UV-Filter. Disguise und Diminish bedeutet Verstecken und Verringern.

Noch etwas fürs Auge? Zum täglichen Pflegeritual gehört auch eine Augencreme. Ab Mitte bis Ende der zwanziger Jahre nimmt auch die Feuchtigkeit in der Haut an den Augen stetig ab. Um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen, empfehlen Sie jeder Kundin eine auf ihre Bedürfnisse und ihr Alter abgestimmte Augenpflege.

Für junge Frauen reicht meist ein leichtes Gel als Feuchtigkeitslieferant. Diese erfrischenden Produkte eignen sich zudem gut bei geschwollenen Lidern. Optische Wachmacher bieten Cremes mit lichtreflektierenden Pigmenten und mattierenden Puderpartikeln. Je älter die Kundin, desto sinnvoller ist der tägliche Gebrauch von Augenpflege.

Gute Nacht Zum krönenden Abschluss empfehlen Sie eine Nachtcreme. Erklären Sie ihren Kunden, warum diese sinnvoll ist. Wird die Haut abgeschminkt und gereinigt, ist sie gut vorbereitet und während des Schlafes aufnahmebereiter für pflegende und regenerationsunterstützende Substanzen. Deshalb sind die meisten Produkte fettreicher als ihr Tagespendant.

Besonders sinnvoll sind sie bei trockener und reifer Haut. Ihnen werden neben Lipiden beispielsweise Vitamin E, Hyaluronsäure, Süßholzwurzelextrakt oder Kollagen zugesetzt. Zudem enthält Pflege für die Nacht keinen Lichtschutzfaktor – warum auch. Allein deshalb ist es wichtig und sinnvoll keine Tagescreme als Nachtpflege zu verwenden. Im Trend liegen Sleeping Cremes.

Sie versprechen morgens mit einem frischen, erholten Teint aufzuwachen. Einige Produkte enthalten dazu beispielsweise Glykol-, Milch- oder Mandelsäure, was bei empfindlicher Haut zu Irritationen führen kann. Eine herkömmliche Nachtcreme ist normalerweise aber völlig ausreichend.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/16 ab Seite 112.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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