Darmbakterien im Fokus: Verstärken Signalproteine Autoimmunreaktionen? © Kkolosov / iStock / Getty Images Plus

Mikrobiota | Immunsystem

BAKTERIELLER SIGNALSTOFF VERSTÄRKT AUTOIMMUNREAKTION

Darm und Immunsystem arbeiten eng zusammen – das haben bereits viele Studien untersucht und auch bewiesen. Auch, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien Auswirkungen auf die Ausbildung von Autoimmunerkrankungen haben soll, gilt als gesichert. Die Mechanismen werden jetzt genauer unter die Lupe genommen.

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So zum Beispiel von Dr. Zhenxing Huang und ihrem Team von der Agentur für Wissenschaft, Technik und Forschung in Singapur. Sie untersuchten mittels Tierstudien die Auswirkungen bakterieller Peptidoglycan-Untereinheiten (PGN) auf Autoimmunprozesse im Organismus. Dabei handelt es sich um Makromoleküle aus der Zellwand von Darmmikroben, deren immunverstärkende Wirkung bereits bekannt ist und die auch im Blut von gesunden Menschen, wenn auch in schwankenden Konzentrationen, nachweisbar sind. In keimfreien Labormäusen konnten sie nicht gefunden werden, dies bestätigte die Mikrobiota als Ursprungsort.

Das Forscher-Team gab nun Modellmäusen für Arthritis PGN und beobachtete die Entwicklung der Immunreaktion. Die Tiere mit dauerhaft erhöhten PGN-Spiegeln zeigten daraufhin deutlich stärkere Arthritis-Beschwerden,sb wie zum Beispiel Entzündungen in den Pfoten. Die Kontrolltiere zeigten normale Werte. Im nächsten Schritt fingen die Wissenschaftler die Proteinfragmente mit Hilfe eines Antikörpers ab – und die Schwere der Erkrankung konnte gemildert werden. Auch bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen konnten erhöhte Spiegel festgestellt werden.

Damit zeigten sich PGN als potenzieller Biomarker sowie als guten Ansatzpunkt für neue Therapien.

Farina Haase,
Apothekerin, Volontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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