Kopfschmerzen

AUSDAUER-SPORT GEGEN MIGRÄNE

Sportliche Betätigung wirkt sich deutlich positiv auf die Stärke, die Häufigkeit und die Dauer einzelner Migräneattacken von Patienten aus.

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Dass sich sportliche Aktivitäten auf Migräneattacken positiv auswirken, hat jetzt eine Studie am Universitätsklinikum Kiel ergeben, die mit Unterstützung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft durchgeführt wurde. In der Studie zu Sport bei Migräne wurde die Wirkung von Joggen und von Walking auf Migräne verglichen. Das Walken wurde dabei als moderate Bewegungsart gewählt, weil es mit den Patienten zwar eine Aktivität, aber keine Leistungssteigerung im Sinne eines Fitnesslevel-Anstiegs erreicht.

Das Ansteigen des Fitnesslevels hatte sich in Vorstudien als maßgeblich für den Erfolg für Sport bei Migräne erwiesen. Von insgesamt 52 Patienten hielten 28 den Trainingsplan (3 x pro Woche für 30 Minuten) über den gesamten Zeitraum von zehn Wochen durch. Bei diesen Patienten zeigte sich am Ende der Studie, dass die Migränetage in der Jogginggruppe um 17,2 Prozent und die Kopfschmerzstunden um 21,8 Prozent pro Monat zurückgingen. In der Walkinggruppe kam es durch die moderate Bewegung zu durchschnittlich 1,3 Attacken pro Monat weniger.

Während der Untersuchung beobachteten die Forscher die Entwicklung der Migränesymptome acht Wochen vor und nach dem Training bei Patienten, die durchschnittlich bereits seit 20 Jahren erkrankt waren, wie es in der Mitteilung heißt. In beiden Gruppen - Joggen und Walken gleichermaßen - zeigte sich, dass sich Sport bei der Migräneerkrankung positiv auswirkt: Walking scheint dabei die Reduzierung der Attackenanzahl besonders positiv zu beeinflussen.

Bislang gibt es nur wenige Studien, die den erwarteten positiven Effekt des Sports belegen. Bisher haben zehn Studien den Effekt von Sport auf die Migräneerkrankung untersucht. Dabei verfolgte der größte Anteil dieser Studien ein prospektives Design, das die Migränesymptomatik vor und nach einer Trainingsphase untersuchte.

Insgesamt konnten 5 dieser 10 Studien nach einem Ausdauerlauftraining (Dauer zwischen 6 und 10 Wochen) einen positiven Effekt auf die Reduzierung der Attackenhäufigkeit nachweisen. Bei den restlichen fünf Studien blieb der Effekt unklar oder konnte nicht belegt werden.

Als Erklärung für die vom Ausdauersport erwarteten Effekte wird ein Ansteigen der Schmerzschwelle diskutiert. Ausdauersport soll den Abbau von unter Stress ausgeschütteten Hormonen beschleunigen, den Stresshormonpegel der Patienten senken und dadurch die individuelle Schmerzschwelle beeinflussen. Quelle: aerztezeitung.de

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