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Arzneimittelkosten

ARZNEIMITTEL: KOSTEN SINKEN, VERBRAUCH STEIGT

Laut neuem Arzneimittelatlas gab die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im vergangenen Jahr 4 Prozent weniger für Arzneimittel aus als noch im Jahr 2010.

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Die Kosten sind damit um rund 1,2 Milliarden Euro auf 29,06 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland hatte Anfang der Woche in Berlin den Arzneimittelatlas 2012 vorgestellt.

«Massive Sparbeiträge der Unternehmen haben einen entscheidenden Anteil an der Senkung der Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung. So konnten die Arzneimittel-Ausgaben pro GKV-Versichertem im Jahr 2011 um 3,7 Prozent auf 388 Euro sinken», sagte VFA-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer.

Trotz der gesunkenen Arzneimittelausgaben habe sich die Versorgung der Patienten mit Medikamenten aber weiter verbessert. Insbesondere bei Krankheiten wie Rheuma, Multipler Sklerose, Virusinfektionen und Krebserkrankungen profitierten Patienten verstärkt von modernen Therapienformen. Insgesamt hat der Arzneimittelatlas den Medikamentenverbrauch in 31 Krankheitsbereichen untersucht.

Beim Arzneimittelverbrauch lasse sich ein kontinuierliches Wachstum feststellen. Für die Immunsuppressiva errechneten die Studienautoren zum Beispiel einen Anstieg von 21 Prozent. Der Verbrauch von Arzneimitteln gegen Bluthochdruck wuchs um 10 Prozent; von antiviralen Mitteln zur systemischen Anwendung um 7 Prozent. Bei den Antidiabetika hält der Mehrverbrauch seit 15 Jahren an: 2011 lag der Verbrauch bei rund 2 Milliarden Tagesdosen. Das ist fast doppelt so viel wie 1996.

Neu beim diesjährigen Atlas ist die regionale Evaluation des Arzneimittelverbrauchs in den einzelnen Bundesländern. So ließ sich etwa ein überdurchschnittlicher Verbrauch von Antidiabetika in den östlichen Bundesländern dokumentieren. Der Verbrauch von antiviralen Mitteln (überwiegend HIV) ist wiederum in Berlin, Hamburg und Bremen am höchsten.

Durch die Regionalisierung liefere der Atlas Ausgangspunkte für vertiefende Untersuchungen, so die Herausgeber. Die regionalen Unterschiede beim Arzneimittelverbrauch sollten zukünftig mehr bei der Patientenversorgung berücksichtigt werden. Krankenkassen, Ärzte und Pharmaunternehmen könnten so besser kooperieren, um Arzneimittelkosten und -Verbrauch zu senken. Quelle: pharmazeutische-zeitung.de

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