Bei der Abgabe von Antibiotika ist die Beratung in der Apotheke von großer Bedeutung. © Halfpoint / iStock / Getty Images Plus

Umfrage | Medikamentenwissen

ANTIBIOTIKA, DIE UNBEKANNTEN WESEN

Antibiotika helfen gegen Viren – oder gegen Bakterien? Wie eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab, weiß nur jeder Zweite Bescheid. Auch im Hinblick auf die Einnahmeempfehlungen gibt es Aufklärungsbedarf.

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2014 wurde schon einmal eine solche Umfrage gestartet, da waren die Wissenslücken noch größer – um zehn Prozent. Allerdings meinen unverändert immer noch 18 Prozent, dass Antibiotika nur gegen Viren wirken. 22 Prozent sind sogar der Meinung, dass Antibiotika gegen beide Arten von Krankheitserregern helfen.

Zum Thema Resistenzen befragt, führen die meisten Befragten diese im Wesentlichen auf den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung (85 Prozent) oder beim Menschen (84 Prozent) zurück. 40 Prozent denken, dass mangelnde Hygiene die wesentliche Ursache für die Resistenzbildung ist.

Auch nach dem Umgang mit ihren Medikamenten wurden die Menschen, die an der Umfrage teilnahmen, befragt: Neun von zehn gaben an, die empfohlene Einnahmedauer immer beachtet zu haben. Nur ein Prozent hielt sich selten oder nie daran. Immerhin drei Viertel der Umfrageteilnehmer achtete auch immer auf den richtigen Einnahmezeitpunkt (ob vor, zum oder nach dem Essen) – die vorgeschriebenen Zeitabstände hielten 70 Prozent immer ein, weitere 26 Prozent meistens.

Jedoch, das Wissen um die Einnahme von Antibiotika ist wacklig. Knapp jeder Fünfte hält sich selten oder nie an die Hinweise zur Aufbewahrung der Medikamente. Und jeder Zehnte bewahrt Antibiotika immer für einen späteren Zeitpunkt auf. Hier besteht weiter Aufklärungsbedarf – vor allem bei den Jüngeren, die sich seltener an die Empfehlungen halten als Patienten zwischen 30 und 45. Gerade unter den 16- bis 20-Jährigen werden Antibiotika auch gern mal gebunkert.

Ärzte tun also wohl, wenn sie ihren Patienten die Sache mit den Antibiotika noch einmal richtig erklären.

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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