Eine neue Studie liefert detaillierte Antworten aus dem privaten Pflegebereich. © EllenaZ / iStock / Getty Images Plus

Altenpflege | Studie

ALTENPFLEGE: WER, WEN UND VOR ALLEM WIE?

Die Menschen werden immer älter. Eigentlich ja eine schöne Sache, aber dadurch steigt natürlich auch der Bereich der Pflege, der zu einem großen Teil von Angehörigen und dem privaten Umfeld übernommen wird. Die ersten Ergebnisse eine Innovations-Stichprobe liefern nun detailliertere Antworten aus dem privaten Pflegebereich.

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Ulrike Ehrlich und Nadiya Kelle vom Deutschen Zentrum für Altersfragen haben ein Fragemodul für diese Stichprobe entwickelt, die zeigt, dass annähernd jede zehnte Person ab 17 Jahren jemanden unterstützt oder pflegt. Vor allem die Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen pflegt und hilft einem Angehörigen. Hier sind es rund 13 Prozent. Wer letztendlich gepflegt wird, ist unterschiedlich. Die Altersgruppe der jüngeren und mittleren Erwachsenen kümmert sich meistens um die Eltern beziehungsweise Schwiegereltern. Bei Menschen ab 65 Jahren ist es dann häufig der eigene Partner. Dank der Stichprobe kann man nun auch genauere Antworten über den Pflegeort geben. 17- bis 64-Jährige pflegen und helfen meistens jemandem, der in einem anderen Haushalt lebt. Menschen in einem höheren Alter hingegen kümmern sich in der Regel um ein Haushaltsmitglied. Wirft man einen Blick auf den Zeitaufwand für den Bereich Pflege und Unterstützung, so liegt er bei Pflegenden ab 65 Jahren am höchsten, dicht gefolgt von der Gruppe der 40 bis 54-Jährigen. Unterstützung für Menschen, die bereits in einer Altersresidenz, einem Pflegeheim oder einer betreuten Einrichtung leben, wird am häufigsten von den 55- bis 64-Jährigen erbracht.

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  Die Ergebnisse untermauern zudem, dass Menschen, die bereits in einer Pflegeeinrichtung leben, weiterhin auf eine zusätzliche Unterstützung aus ihrem privaten Umfeld angewiesen sind. Es wird zudem deutlich, dass Pflegetätigkeiten und Hilfeleistungen nicht ausschließlich im engeren Familienkreis (für Eltern, Schwiegereltern, Partner oder eigene Kinder) übernommen werden, sondern oftmals auch für andere verwandte und nicht-verwandte Personen.

Die vorgelegten Ergebnisse basieren auf Daten der Innovations-Stichprobe des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP-IS) aus dem Befragungsjahr 2016. Die verwendeten Daten sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 17 Jahren. Dadurch besteht nun die Möglichkeit, detaillierte Analysen zu Pflegeaktivitäten und -arrangements innerhalb und außerhalb des eigenen Haushalts sowie im institutionellen Kontext vorzunehmen.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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