Corona | Forschungsstand
SARS-COV-2: BEHANDLUNG IN ENTWICKLUNG
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Was wir jetzt über das Virus wissen: Zahlen und Fakten
SARS-CoV-2 ist ein Virus aus der Gruppe der Coronaviren und somit mit dem SARS-Virus von 2002/2003 sowie dem MERS-Virus aus dem mittleren Osten verwandt. Es löst die Atemwegsinfektion COVID-19 aus. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen- oder Kontaktinfektion. Für eine Übertragung über die Luft gibt es bislang keine Anhaltspunkte. Anders als SARS-CoV-1 vermehrt es sich im Hals- und Rachenbereich aktiv, was die Ansteckung beschleunigt. Ein Infizierter gibt das Virus im Schnitt auf 2,4 bis 3,3 andere Menschen weiter. Die Übertragung ist auch möglich, wenn noch keine Symptome vorliegen, die Inkubationszeit beträgt bis zu 14 Tage. Auf Oberflächen wie Türklinken kann das Coronavirus drei Tage lang überleben. Eine Ansteckung über kontaminierte Lebensmittel oder durch Spielzeug, das aus China importiert wurde, konnte nicht nachgewiesen werden und gilt als unwahrscheinlich, dies gilt auch für Haustiere als Überträger.
Bei 80 Prozent der Erkrankten verläuft COVID-19 relativ harmlos. Risikogruppen für schwere Verläufe sind Ältere und Vorerkrankte (Herz-, Lungen-, Leberkranke, Diabetes mellitus-Patienten) sowie Immunsupprimierte (durch Krankheiten wie Krebs oder HIV ebenso wie durch immununterdrückende Arzneimittel, z.B. Cortison). Schwangere und Kinder sind nicht stärker gefährdet, SARS-CoV-2 geht nach aktuellem Erkenntnisstand auch nicht in die Muttermilch über. Die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 3,8 Prozent.
In Deutschland sind die Kapazitäten zur Durchführung von Tests von anfänglich 12 000 auf 160 000 Tests pro Woche gestiegen. Da nicht jeder Infizierte getestet wird, geht man von einer bis zu zehnfach höheren Dunkelziffer bei der Anzahl der Erkrankten aus.
Forschungsstand Impfung
Derzeit befinden sich über 40 mögliche Impfstoffe in der Entwicklung, die auf unterschiedlichen Wirkmechanismen aufbauen. Die meisten werden noch präklinisch an Tieren getestet, lediglich ein Hersteller aus den USA ist mit dem Impfstoff "mRNA-1273" bereits in die Phase-I-Studie an Menschen getreten. Einige andere Unternehmen wollen im April oder Mai mit ihren klinischen Studien beginnen.
Die WHO sprach davon, einen Impfstoff in frühestens 18 Monaten einsetzen zu können, obwohl eine Zulassung in der Regel etwa zehn Jahre dauert. Die Studienphasen I und II würden hierbei vermutlich stark verkürzt, da es bereits Versuche zu den ähnlichen Viren SARS-Covid-1 und MERS gab. Das Arzneimittel befände sich dann noch in Phase III, wo es an Zehntausenden getestet würde.
Therapieentwicklung
Compound Libraries werden nach Substanzen durchforstet, die gegen das Coronavirus wirken könnten. Bereits an COVID-19-Patienten getestet werden Arzneistoffe, die eigentlich zur Behandlung anderer Viren wie Ebola oder HIV eingesetzt werden. Falls eines dieser bereits zugelassenen Medikamente anschlägt, könnten die klinischen Studien in wenigen Monaten beginnen. Einer der untersuchten Stoffe ist das Malariatherapeutikum Chloroquin, in vitro sei es wirksam. In China und Italien wurden Patienten damit behandelt, der Erfolg ist aber unklar, da sie gleichzeitig noch viele andere Medikamente erhalten hatten.
Die Nachricht, Ibuprofen erhöhe das Infektionsrisiko, stellte sich als Falschmeldung heraus. Dennoch wird von der Einnahme fiebersenkender Mittel wie NSAR oder Paracetamol abgeraten, da es die Infektionsdauer verlängern könnte. Dies sei zumindest bei Influenza der Fall. Die höhere Körpertemperatur beschleunige Stoffwechselvorgänge und denaturiert Eiweißverbindungen von Erregern, insofern unterstütze Fieber das Immunsystem.
Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quellen:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/corona-virus-das-wissen-wir/
https://www.quarks.de/gesundheit/so-lange-braucht-die-entwicklung-eines-coronavirus-impfstoffs/
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/coronavirus/trump-will-chloroquin-gegen-covid-19-einsetzen/
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/rki-cov-2-impfstoff-im-fruehjahr-2021-realistisch/
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/coronavirus/virologin-klinische-studien-mit-etwas-glueck-in-wenigen-monaten/
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/coronavirus/covid-19-fieber-senken-fraglich-was-macht-ibuprofen-mit-sars-cov-2/