Zähne zeigen
17 Minuten
01. Oktober 2021
Lokalisation Karies kann alle Bereiche des Zahns betreffen. Abhängig vom Lebensalter sind aber Unterschiede festzustellen. So betrifft Karies bei kleinen Kindern häufig die Schneidezähne und setzt sich bis zur Zahnkante fort. Ursache ist eine falsche Ernährung, vor allem das Dauernuckeln an gesüßten Säften in der Flasche. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sind zumeist die Kauflächen besonders betroffen, auch hier ist eine falsche ständige zuckerreiche Ernährung dafür verantwortlich. Erwachsene weisen vorwiegend Karies in den Zahnzwischenräumen auf.
Der Ernährung kann eine Rolle spielen, Ursache ist aber häufig die mangelnde Zahnhygiene. Im Alter bildet sich das Zahnfleisch langsam zurück und so entsteht hier eine beliebte Angriffsstelle für Karies. An den Zahnhälsen ist naturgemäß die schützende Zahnschmelzschicht dünner und empfindlicher. Dann ist Zahnhygiene und die Nutzung von Spüllösungen besonders wichtig. Kritisch ist, dass sich Karies von hier aus rascher in Richtung Zahnwurzel ausbreiten kann. Schmerzhafte Zahnwurzelentzündungen können folgen.
Diagnostik Bei der üblichen Kontrolle auf Kariesbefall untersucht der Zahnarzt die Zähne zunächst gründlich mit einem Spiegel oder einer Zahnsonde auf sichtbare Veränderungen. Erste Schädigungen, Initialkaries genannt, sind durch den Mineralverlust als weiße kreidige Flecken auf dem Zahn zu erkennen. Diese können sich mit der Zeit auch bräunlich verändern. Die Schädigung setzt sich im schlimmsten Fall bis in die Tiefe zum Zahnbein und Zahnmark fort. Um dies zu kontrollieren, fertigen Zahnärzte in der Regel ein Röntgenbild an, um die Kariesschädigung in tieferen Bereichen als dunklen Bereich auf dem Bild zu sehen. Auch Diagnosestellung mittels Laserstrahlen ist möglich. Die Strahlen dringen etwa einen Millimeter in die Zahnoberfläche ein und lassen Bakterien und Abbauprodukte fluoreszieren. So lassen sich erste unentdeckte Kariesschäden frühzeitig feststellen.
Behandlung Wird Karies diagnostiziert, sollte schnellstmöglich therapiert werden. Je nach Stadium der Erkrankung ergreift der Zahnarzt die therapeutischen Maßnahmen. Leichter Kariesbefall kann zum Beispiel mit Ozonbehandlung und anschließender Fissurenversiegelung behandelt werden. Handelt es sich jedoch um einen tiefen Kariesbefall, ist eine Füllungstherapie mit dem Bohrer unumgänglich. Dabei wird die betroffene Zahnsubstanz entfernt, das Loch gesäubert und dann mit einer Füllung versehen. Den Abschluss bildet eine äußere Versieglung.
Diese Behandlung findet unter örtlicher Betäubung statt. Um die ursprüngliche Form des Zahns wiederherzustellen, wird von außen eine Art Modelliermasse aufgebracht, die rasch härtet. So sieht der versorgte Zahn wieder aus wie vorher. Reicht der Kariesbefall bis zur Zahnwurzel, muss eine Wurzelfüllung vorgenommen werden, um den Nerv zu schützen. Dafür wird eine calciumhydroxidhaltige Substanz in das Zahnbein gespritzt. Sie soll das Zahnbein stimulieren, neues Dentin zu bilden. Erst danach erfolgt die normale Füllung.
Frühzeitig vorbeugen Auch wenn die Zahlen nicht gut sind, insgesamt betrachtet sind die Fälle von Zahnkaries in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen. Grund ist sicher die verbesserte Prophylaxe, besonders im Kindesalter. So finden in der Kindertagesstätte, in der Schule und bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Aufklärung von Kindern und Eltern statt. Das trägt Früchte. Eine optimale Kariesprophylaxe beruht auf vier Säulen: richtige Mundhygiene, zahngesunde Ernährung, Fluoridierung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt.