Erkältungen in der Selbstmedikation
11 Minuten 50 Punkte
- 1Lernziele
- 2Quick Facts
- 3Erkältung, Grippe, Corona
- 4Schnupfen
- 5Halsschmerzen
- 6Husten
- 7Was außerdem hilft
- 8Abschlussquiz
01. Februar 2025
Antwort A ist richtig,
die meisten Menschen können einen festsitzenden produktiven Husten nicht von einem trockenen Husten unterscheiden, weil sie sich zu ähnlich anfühlen. Für unsere Empfehlung ist es zudem irrelevant, denn der Husten durchläuft während der Erkältung ohnehin beide Phasen. Und es gibt Präparate, vor allem Phytopharmaka, die gegen beides helfen.
Inhalieren und Erkältungsbad
Inhalationen mit ätherischen Ölen erleichtern die Atmung und unterstützen das Abfließen des Nasensekretes. Gerade, wenn sehr viel Druck auf den Nasennebenhöhlen liegt, lindert die Inhalation die Schmerzen. Ihr Kunde oder Ihre Kundin füllt eine große Schüssel oder einen Kunststoffinhalator mit heißem Wasser und ein paar Tropfen eines ätherischen Öls, zum Beispiel Kamillen-, Eukalyptus- oder Thymianöl gefüllt. Alternativ kann auch ein kleiner Strang einer Erkältungssalbe in das Wasser gegeben werden.
Der Kopf wird über die Schüssel gebeugt und mit einem Handtuch abgedeckt. Über den Wasserdampf gelangen die Substanzen bis zu den Schleimhäuten und befeuchten diese. Wenn das Wasser kochend heiß ist, ist genügend Abstand wichtig, damit es nicht zu Verbrennungen kommt. Man atmet fünf bis zehn Minuten tief ein und aus und ruht anschließend eine Weile.
Eine Inhalation mit Salz ist nicht sinnvoll, da das Salz nicht verdampft, sondern in der Schüssel zurückbleibt.
Erkältungsbalsame oder -salben dienen ebenfalls der Inhalation – die ätherischen Öle verdunsten auf dem warmen Körper und können dann eingeatmet werden.
Ein warmes Erkältungsbad mit ätherischen Ölen, etwa aus Eukalyptus oder Kiefernnadeln, bei 36 bis 37 Grad regt die Durchblutung an und wirkt ähnlich wie eine Inhalation auf die Atemwege. Die Badetemperatur soll nicht zu hoch sein, um den Kreislauf nicht zu beeinträchtigen. Nach dem Baden ist Ruhe angesagt.
Immunsystem stärken
Ein gesundes Immunsystem benötigt eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und frischer Luft sowie möglichst wenig Stress. Vorbeugend können Nahrungsergänzungsmittel fehlende Vitamine oder Mineralstoffe ausgleichen, wenn die Zufuhr über die Nahrung allein nicht ausreicht. Gerade der Vitamin-D-Bedarf ist im Winter schwierig zu decken.
- Ob die Einnahme von Vitamin C es unwahrscheinlicher macht, einen Infekt zu bekommen, konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Aber die regelmäßige Einnahme von 200 mg Vitamin C pro Tag reduziert laut Studien die Erkältungsdauer um rund einen Tag.
- Wer gut mit den Vitaminen A, D und E versorgt ist, erkrankt nachweislich seltener an Infekten. Vitamin A soll dabei die Schleimhäute stärken und damit das Eindringen von Viren erschweren. Vitamin E verstärkt die T-Zell-basierte Immunfunktion. Und Vitamin D fördert die Aktivität der Fresszellen und dämpft die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe.
- Ein wichtiger Teil des Immunsystems liegt in der Darmschleimhaut. Daher stammt die Idee, Infekten durch ein gut funktionierendes Darmmikrobiom vorzubeugen. Für Lactobazillen konnte in einigen Studien ein positiver Effekt nachgewiesen werden.
Keine klare Empfehlung
Zink ist wichtig für die Aktivität von Enzymen und spielt so auch im Immunsystem eine wichtige Rolle. Ob aber die tägliche Einnahme das Immunsystem stärken kann, darüber streitet die Wissenschaft noch.
Zubereitungen aus Echinacea, also dem Roten, dem Schmalblättrigen und dem Blassen Sonnenhut, sollen das Immunsystem stimulieren. Studien konnten allerdings nur eine geringe Wirksamkeit nachweisen. Forschende untersuchen weiter, wie groß der Unterschied zwischen den einzelnen Präparaten ist, da die einzelnen Hersteller aus unterschiedlichen Pflanzenteilen und auf verschiedene Art und Weise ihre Extrakte gewinnen.
Zusätzliche Beratungstipps bei Erkältung
Ruhe halten!
Wer erkältet ist, braucht Ruhe: viel schlafen, keine körperliche Anstrengung, Stress vermeiden.
Trinken!
Erkältete müssen ausreichend trinken, damit die Schleimhäute nicht austrocknen. Wasser und Erkältungstees sind geeignete Durstlöscher.
Finger weg von Zigaretten und Alkohol!
Nicht rauchen und auf Alkohol verzichten (auch auf „heißen Grog“).
Warm halten!
Den schmerzenden Hals hält beispielsweise ein Schal oder Halstuch warm.
Frische Luft!
Ein kleiner Spaziergang an fördert die Genesung. Er soll jedoch nicht anstrengend sein.
Hygieneregeln!
Hände häufig waschen, in die Armbeuge husten, Abstand halten: Eine gute Hygiene ist Pflicht.
Im Zweifel zum Arzt!
Heftige, anhaltende oder für grippale Infekte untypische Beschwerden erfordern es, ärztlichen Rat einzuholen. Babys sollten immer einem Kinderarzt vorgestellt werden.
Frage: Was ist keine sinnvolle Empfehlung für einen Inhalations-Zusatz?
A. Kamillenblüten
B. Erkältungssalbe
C. Meersalz
Antwort C ist richtig.
Aber das wussten Sie sicherlich schon.