© DIE PTA IN DER APOTHEKE
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Finale

WER STECKT EIGENTLICH HINTER …

Das Projekt RESIST sensibilisiert Ärzte und Patienten für eine zurückhaltende Verordnung von Antibiotika. Derzeit nehmen rund 2500 Ärzte am Projekt teil. Die Versorgung steht allen Versicherten der Ersatzkassen zur Verfügung.

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Weitere Informationen finden Sie auf www.vdek.com/resist 

Die Entdeckung von Antibiotika gehört zu den wichtigsten Entdeckungen in der Medizin: Antibiotika bekämpfen Bakterien und können lebensbedrohliche Infektionskrankheiten wie etwa Lungenentzündungen heilen. Inzwischen hat der massive Antibiotikaeinsatz in der Versorgung von Mensch und Tier resistente Keime hervorgebracht. Das bedeutet, dass krankmachende Bakterien widerstandsfähig gegen Antibiotika geworden sind. Die Behandlung mit einem oder auch mehreren Antibiotika führt dann nicht mehr zum Absterben beziehungsweise zur Wachstumshemmung der Bakterien, sodass sich die Krankheitserreger ungehindert vermehren können.

Damit die Arzneimittel aber auch in der Zukunft erfolgreich gegen bakterielle Infektionen wirksam bleiben, müssen sie gezielt und sparsam eingesetzt werden. Der Versorgungsalltag sieht oft anders aus: Häufig werden Antibiotika bei akuten Atemwegsinfekten verordnet. Diese werden jedoch zumeist von Viren verursacht, mit denen der Körper alleine fertig wird, Antibiotika sind dabei wirkungslos. Die Frage, warum Ärzte dennoch Antibiotika wider besseren Wissens verschreiben, ist in den vergangenen Jahren vermehrt in den Fokus der Forschung gerückt.

Die Antwort erstaunt: Oft verlangen Patienten, dass der Arzt ihnen ein Antibiotikum verschreibt, weil sie hoffen, dadurch schneller wieder fit und leistungsfähig zu sein – ein Trugschluss, der die Gesundheit des Einzelnen und langfristig die Gesundheit aller gefährden kann. Hier setzt das Projekt RESIST, welches durch den Innovationsfonds der Gesetzlichen Krankenversicherung gefördert wird, an. Neben der Auffrischung medizinischen Wissens erhalten teilnehmende Ärzte durch eine projekteigene Online-Schulung zunächst auch Hilfestellungen für die Gespräche mit Patienten. Im Rahmen einer eigens entwickelten „Antibiotikaberatung“ wird der Patient in der Sprechstunde dann vom Arzt in die Entscheidung eingebunden, ob in seinem Fall ein Antibiotikum das Mittel der Wahl ist.

Flyer und Poster in den Arztpraxen informieren Patienten unter anderem über Atemwegsinfekte und ihre Ursachen, über Antibiotika, ihre korrekte Einnahme und über Resistenzbildungen. Ferner erfahren sie, wie Beschwerden bei Atemwegsinfekten mit einfachen Mitteln gelindert werden können. Doch auch im Projekt RESIST gilt: Die Entscheidung, ob ein Antibiotikum eingesetzt werden muss, obliegt letztlich dem Arzt. Nur er kennt und sieht den Patienten und kann seinen Gesundheitszustand einschätzen. Doch nur gemeinsam mit dem Patienten kann der Kampf gegen Resistenzentwicklungen sinnvoll aufgenommen werden. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 02/19 auf Seite 154.

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