Finale
WER STECKT EIGENTLICH HINTER …
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Mit einem umgebauten Caravan, welcher als Schülerlabor dient, als „Science4Life mobile Lab“, konnte ein mobiles Unterrichts- und Forschungsangebot geschaffen werden. Ziel ist es, Sprachbarrieren zu überwinden und die Bildungslücken in den naturwissenschaftlichen Fächern der Flüchtlings– und Migrantenkinder zu schließen. Dabei liefern zahlreiche Schulexperimente hervorragende Anlässe, sich miteinander auszutauschen.
Zudem können für den naturwissenschaftlichen Unterricht nötige Kompetenzen, wie das Beobachten, Beschreiben, Experimentieren, Schlussfolgern, Auswerten und Bewerten fächerübergreifend gefördert werden. Innerhalb von fünf Tagen werden in der entsprechenden Projektwoche verschiedene Themenschwerpunkte in Bezug auf die Gesunderhaltung des Körpers erarbeitet.
Hierbei geht es um Hygiene, Zahnpflege, Sexualität, gesunde Ernährung und Drogenprävention. Das Projekt richtet sich dabei auch an LehramtsstudentInnen. Es gibt ihnen die Möglichkeit, ihre interkulturellen Fähigkeiten zu schulen. Mittlerweile besteht das Team aus zwölf Studierenden, welche anfänglich betreut, jetzt weitestgehend selbständig in den Klassen unterrichten.
Neben den Experimenten im naturwissenschaftlichen Fachbereich entsteht eine Sprachsensibilisierung und -schulung. In kleinen Gruppen werden mit jeder Menge Material und Modellen schrittweise diese Themenfelder bearbeitet, wobei immer Raum für individuelle Fragen bleibt.
Die Herausforderung der vielseitigen Mutter- und Verkehrssprachen soll zudem durch die Anwesenheit von Sprachmittlern gemeistert werden. Vokabelübersichten, Abbildungen und Gesprächsimpulse helfen, mit den SchülerInnen ins Gespräch zu kommen und kulturelle Unterschiede zu besprechen.
Während der Sommerferien nutzte die Biologiedidaktik zudem die Gelegenheit, direkt vor Ort auf der Insel Samos unterrichten zu können. Für die Kinder und Jugendlichen – viele von ihnen sind unbegleitet auf der Flucht und nun auf der Insel Samos angekommen – bot das mobile Schülerlabor der Biologiedidaktik einwöchige Kurse mit Experimenten an.
Das Projekt wird für drei Jahre unterstützt durch die Bayer Science and Education Foundation. Sie fördert damit nicht nur die Möglichkeit, dass Jugendliche und Kinder die Wartezeit sinnvoll verbringen können. Es soll vielmehr auch auf Berufe im MINT-Bereich hingewiesen werden. Am Ende steht das Ziel, dass naturwissenschaftliches Denken bekannter und anwendbarer wird: das Ziehen von Schlüssen aus selbst gewonnenen Versuchsergebnissen.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 03/18 auf Seite 162.
Weitere Informationen finden Sie unter www.biodidaktik.uni-halle.de/mintegration