WELT-HYPERTONIE-TAG: DAS RICHTIGE MESSEN IST WICHTIG

Am 17. Mai jährt sich der Welt-Hypertonie-Tag zum vierzehnten Mal. Das Motto der diesjährigen Kampagne der Deutschen Hochdruckliga dreht sich um die Bedeutung der Blutdruckmessung – zurecht. Denn wenn der Bluthochdruck erkannt wird, kann er gut durch nicht-medikamentöse sowie medikamentöse Maßnahmen behandelt werden. Unbehandelt ist die Krankheit der größte Risikofaktor für Erkrankungen des Herzkreislauf-Systems, Schlaganfall und Herzinfarkt. Zwanzig Prozent der Betroffenen wissen nichts von ihrer Erkrankung, jeder Zehnte lässt sich nicht behandeln, nimmt den erhöhten Blutdruck nicht ernst. Das Ziel der Kampagne dieses Jahr und der Aufklärungsarbeit ist also klar: Möglichst viele Betroffene sollen von ihrer Krankheit erfahren und durch das Erzielen guter Werte Spätfolgen minimieren. Die Basis hierfür sind zuverlässige Messwerte. Eine regelmäßige Messung unter standardisierten Bedingungen und die Führung eines Tagebuchs ist daher sinnvoll. Am besten geeignet ist dafür die Selbstmessung. Viele Patienten schaffen dies aber nicht.

Die Apotheke kann hier als Anlaufstelle für Kunden dienen, die Probleme mit der Messung oder Fragen zur Anwendung eines Blutdruckmessgeräts haben. Ebenso kann das Apothekenfachpersonal als Experte bei der Anschaffung eines eigenen Messgerätes für zuhause fungieren oder die regelmäßige Messung in der Stammapotheke als Serviceleistung anbieten. Als wohnortnahe Apotheke wird das Angebot der Blutdruckmessung von vielen Kunden dankbar angenommen. Abgesehen von einem Messplatz mit Sitzgelegenheit sollten zur Messung im optimalen Fall zwei validierte Messgeräte vorhanden sein, am besten sollte eins davon ein Stethoskop-Messgerät sein. Zur Vorbereitung und Durchführung einer korrekten Messung stellt die ABDA auf ihrer Homepage eine ausführliche, bebilderte Standardarbeitsanweisung (SOP) für die Apotheke zur Verfügung. Im Anschluss wird empfohlen, die ermittelten Werte (Blutdruckwerte für Systole und Diastole, Anzahl der Pulsschläge) unter Angabe von Datum und Uhrzeit zu dokumentieren und dem Kunden mitzugeben. Ein schöner Service für Stammkunden: die Dokumentation in einer entsprechenden Patientendatei. So kann das Dokument passend zum nächsten Arztbesuch ausgedruckt werden und somit einen wertvollen Beitrag für die Therapie darstellen.

Auch bei der Beratung rund um ein Blutdruckmessgerät (unter anderem Kauf, Anwendung, Fehlermeldung) bestehen auf Kundenseite oft viele Fragen. Die Deutsche Hochdruckliga vergibt für neue Messgeräte ein Prüfsiegel zur Messgenauigkeit. Die aufgelisteten Geräte, das Prüfsiegel-Protokoll sowie den Anforderungskatalog finden Siehier. Gehen Sie bei der Abgabe am besten genau auf die einzelnen Funktionen des Geräts ein und erklären die Wichtigkeit einer regelmäßigen Messung und eines Blutdruck-Tagebuchs. Auch kann es sinnvoll sein, auf die häufigsten Fehlermeldungen aufmerksam zu machen, um im Vorfeld Unsicherheiten auszuräumen.

Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt bei einem medikamentös gut eingestellten Bluthochdruck den Blutdruck einmal pro Woche morgens und abends zu messen und zu notieren. Bei größeren Schwankungen, neu verordneten Medikamenten oder stetig hohen Werten sollte eine regelmäßige (am besten tägliche) Messung immer zur gleichen Uhrzeit stattfinden. Dies hat mehr Vorteile als die einmalige Messung in der Arztpraxis. Die Selbstmessung stellt einen wichtigen Teil der Therapie beziehungsweise der Vorsorge dar. Regelmäßige Messungen können dabei sogar laut Deutscher Hochdruckliga zu einer regelmäßigeren Einnahme der blutdrucksenkenden Medikamente beitragen.

Weitere Informationen rund um das Thema Blutdruck-Messung und der diesjährigen Kampagne des Welt-Hypertonie-Tages finden Sie hier.

Farina Haase,                                                                                                                  Apothekerin, Volontärin

Quellen: www.hypertonietag.de                                                                                                   ABDA