Impfpass mit Kreuz bei Masern-Impfstoff
Eine Impfung schützt vor einer Infektion mit Masern. © Astrid860 / iStock / Getty Images Plus

Masern | ECDC

WEITER VORSICHT VOR MASERN

Das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und –kontrolle (ECDC) warnt davor, die Gefahr durch Masernerkrankungen zu unterschätzen. Grund hierfür ist die für die Behörde immer noch zu niedrige Impfquote in fast allen Ländern.

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Wirft man einen Blick auf die bereits existierende Datenlage von Januar 2016 bis März 2019, so gab es innerhalb der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum mehr als 44 000 Fälle von Masernerkrankungen. Für EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis sind die Zahlen vor allem deshalb nicht tragbar, da bereits seit den 1960er-Jahren wirksame Impfstoffe gegen die Erkrankung existieren: „Nach den Zielsetzungen der Weltgesundheitsorganisation sollten Masern in der europäischen Region bereits bis 2000 eliminiert worden sein. Trotzdem ist Europa weiter weit davon entfernt, ein masernfreier Kontinent zu sein.“

Derzeit sind rund 4,5 Millionen Kinder und Teenager in der EU aufgrund der globalen Impfquote dem Risiko ausgesetzt, an Masern zu erkranken, teilte ECDC-Direktorin Andrea Ammon mit. Geht man bei den Zahlen ins Detail, wird deutlich, dass nur wenige Länder das WHO-Ziel einer Impfabdeckung von mindestens 95 Prozent mit zwei Impfungen erreichen. Genau genommen ist die Zahl derer, die die Quote erfüllen, zwischen 2007 und 2017 sogar von vierzehn auf lediglich vier gesunken. Daher bleibt die Gefahr einer Ansteckung weiter bestehen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU hat reagiert und eine Impfpflicht gegen Masern in den Ring geworfen und bereits einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgelegt. Dieser sieht vor, dass ab März 2020 Kinder und das Personal in Kitas und Schulen geimpft sein müssen. Aktuell diskutieren Experten noch über die Einführung einer Impfpflicht.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung 

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