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Haut

WAS BEIM PARFÜMIEREN WICHTIG IST

Basis-, Herz- und Kopfnote? Richtig, es geht um Parfum. Kennen Sie die wichtigsten Fakten rund um duftende Wässerchen? Führen sie tatsächlich zu Flecken auf der Haut und was haben Kaffeebohnen mit Parfum zu tun?

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Haben Sie schon einmal etwas von der Duftmetropole Grasse gehört? Nicht erst seit dem Roman „Das Parfum“ und der anschließenden Verfilmung ist das französische Städtchen weit über die Grenzen von Parfumeuren bekannt. Mitverantwortlich, dass sich Grasse zum Epizentrum der Parfumindustrie entwickelte und es auch heute noch ist, war der Apotheker Francesco Tombarelli. Er gründete dort im 16. Jahrhundert das erste Laboratorium zur Herstellung von Duftstoffen. Der Rest ist Geschichte und lässt sich im französischen Örtchen, das nördlich von Cannes an der französischen Riviera liegt, im „Musée International de la Parfumerie“ erleben.

Die drei Säulen einer Duftkomposition Jedes Parfum setzt sich aus drei Hauptelementen, ähnlich einem Pyramiden-Prinzip, zusammen. Dabei handelt es sich um die Kopf-, Herz- und Basisnote. Je weiter es an die duftende Pyramidenspitze geht, desto mehr verringert sich die Intensität und Beständigkeit des jeweiligen Duftes. Wird ein Parfum auf die Haut gesprüht, steigen als erstes die Duftakkorde der Kopfnote in die Nase. Diese verfliegen jedoch besonders schnell. Sie besteht meist aus intensiven, jedoch flüchtigen Duftessenzen wie beispielsweise Zitrusnoten oder sanft-blumigen Aromen. Deshalb duftet Parfum beim ersten Schnuppern auf der Haut auch anders als einen kurzen Moment später.

Nach rund fünf Minuten riecht der aufgesprühte Duft noch einmal anders, was völlig normal ist. Denn nun entfaltet sich die weitaus länger anhaltende Herznote. Sie geht dabei die beständigste und längste Verbindung mit der Haut ein. Sie bildet praktisch das Herz jedes Parfums. Jedes Duftwasser besteht zu rund 50 bis 80 Prozent aus der Herznote. Sie ist das harmonische Zwischenglied in der Duftpyramide. Was letztlich vom Parfum übrig bleibt und auch am intensivsten wahrgenommen wird, sind die Duftmoleküle der Basisnote. Diese entfaltet sich auf jeder Haut anders. Deshalb ist sie stets der individuellste Teil vom Parfüm. Die Akkorde der Basisnote sind auch diejenigen, die sich nach Stunden noch erschnuppern lassen. Beliebte Basis-Duft-Akkorde in Parfums sind beispielsweise Holz- und Moschusaromen, Sandelholz oder Amber.

Immer der Nase nach Neben diesen drei Duftsäulen gibt es Klassifizierungen der primären Duftrichtungen. Insgesamt werden sieben gängige unterschieden in moschusartig, scharf, ätherisch, blumig, minzig, kampferartig und faulig. Das erklärt auch wie Parfümeure arbeiten: Sie klassifizieren die einzelnen Akkorde in ihre primären Duftrichtungen. In diesen Klassifikationen gibt es unendlich viele Düfte, aus denen sie sich bei der Erfindung eines neuen Duftes bedienen.

Kaffeebohnen bereithalten Empfehlen Sie Ihren Kunden, bei der Entscheidung für einen neuen Duft, diesen auf die eigene Haut aufzusprühen und etwa fünf Minuten zu warten, bis er sich vollends entfaltet hat. Jede Parfümerie bietet zum Schuppen kleine Papierstreifen an, sie dienen als erste Orientierung, können aber nicht den Duft so wiedergeben, wie er sich auf der eigenen Haut anfühlt. Deshalb macht es auch wenig Sinn einen Duft, den man für sich selbst in Betracht zieht, bei jemand anderem aufzusprühen und zu riechen. Empfehlen Sie Kunden nicht zu viele Richtungen auf einmal zu testen, denn die Nase kann im Schnitt lediglich zwei bis vier unterschiedliche Düfte differenzieren.

Nach jedem Duftschnuppern sollte sie einmal an Kaffeebohnen riechen dürfen. Sie helfen dabei vorangegangene Dufterlebnisse zu neutralisieren. Je nach Anlass und Jahreszeit ist es ratsam, Düfte im Hinblick auf ihre Duftstärke auszuwählen. Zur Wahl stehen hochkonzentriertes Parfum, Eau de Parfum, Eau de Toilette sowie spritzig-leichte Eau de Cologne. Je nach Konzentration des enthaltenen Duftöls unterscheiden sich die einzelnen Varianten. Je höher der Duftölgehalt, desto intensiver die Duftkonzentration und desto länger riecht das Parfum auf der Haut.

Viele Düfte gibt es als Parfum oder Eau de Parfum. Die Flakons sind, im Vergleich zum Eau de Toilette oder Eau de Cologne, meist weitaus kleiner und viel teurer. Kein Wunder, denn der Gehalt an reinem Parfumöl liegt hier deutlich höher als bei Spray und Co. Es braucht deshalb nur wenige Tropfen, um eine intensive Duftwirkung auf der Haut zu erhalten. Generell liegt der Anteil an Parfumöl in echtem Parfum bei 15 bis 30 Prozent und ist damit der Spitzenreiter. Gefolgt von Eau de Parfum mit 10 bis 15 Prozent Parfumöl. Schlusslicht spielen das am häufigsten angebotene Eau de Toilette mit drei bis zwölf sowie Eau de Cologne mit drei bis fünf Prozent Parfumöl.

Die Sache mit den dunklen Flecken Früher galt die Empfehlung Parfum nicht vor dem Sonnenbaden auf die Haut zu sprühen, da es dunkle Pigmentflecken verursachen kann. Dufthersteller haben geforscht und moderne Parfums bewirken nun solche farblichen Veränderungen auf der Haut nicht mehr. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, sprüht den Duft auf die Haare und in größerem Abstand in feinem Sprühnebel um sich herum, damit keine Duftflecken auf der Kleidung entstehen.

Dies ist auch eine probate Möglichkeit für Kunden mit Allergien, da der Duft nicht unmittelbar mit der Haut in Berührung kommt und Irritationen hervorrufen kann. Beim Dufttest auf der Haut diesen nicht verreiben, sondern einfach einziehen lassen. So können sich Kopf-Herz- und Basisnote am besten entwickeln. Besonders lange hält ein Duft, wenn er aufs Haar und Ohrläppchen aufgetragen wird. Perfekt verbindet sich Parfum mit der Haut, wenn diese noch etwas feucht und leicht fettig ist. Also optimal nach Dusche oder Bad und dem Eincremen der Haut.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 03/2020 ab Seite 124.

Kirsten Metternich von Wolff, Freie Journalistin

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