Parasiten
WANZEN, MILBEN, ZECKEN: TABUTHEMA PARASITEN
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Parasiten im Heim, auf Haut oder Haar sind noch immer ein Tabuthema. Doch jeder kann davon betroffen sein, und das ist keine Frage der Hygiene. Hinzu kommt, dass es viele verschiedene Arten gibt, die Tiere, das Zuhause oder den Menschen befallen können und für Juckreiz und Hautirritationen sorgen können. Leider ist es nicht immer leicht herauszufinden, um welchen Übeltäter es sich handelt. Das ist ein Problem, denn einige von ihnen können auch stark gesundheitsschädigende Krankheitserreger übertragen.
Hier ein Überblick über verschiedene Parasiten, wie man sie identifiziert und bekämpft:
Bettwanzen: Insgesamt umfasst die Familie der Plattwanzen 24 Gattungen mit 110 Arten. Die Bettwanze ist ihr bekanntester Vertreter. Ausgewachsene Wanzen werden 4,8 bis 8,5 Millimeter lang. Sie haben einen flachen ovalen rot-braunen Körper. Im vollgesogenen Zustand erscheinen sie eher dunkelbraun. Nüchtern sind sie eher hellbraun und papierdünn. Ihre Lebensdauer beträgt ein Jahr. Währenddessen legen die weiblichen Bettwanzen um die 500 Eier. Die Insekten sind sehr mobil und können in einer Minute bis zu einem Meter zurücklegen. Normalerweise beißen sie Menschen, wenn sie schlafen. Angelockt werden die Wanzen durch die Wärme und den CO2-Ausstoß. Die Bissspuren sind häufig reihenartig angeordnet – die „Wanzenstraße“. Denn die Wanzen beißen an mehreren Stellen zu, bis sie ein geeignetes Blutgefäß getroffen haben.
So kann man Bettwanzen bekämpfen:
- Insektizide / Pestizide
- Staubsaugen
- Hitzebehandlung (Dampfreiniger)
- Anorganische Materialien wie Kieselgur. Dabei handelt es sich um einen weißen Silikatstaub, der die Chitinpanzer der Bettwanzen angreift.
- Organische Materialien wie Bohnenblätter
Grasmilben(-Larven): Grasmilben zählen zur Gruppe der Laufmilben, von denen es über 1000 Arten gibt. Bei Grasmilben handelt es sich meist um die Herbstmilbe (Neotrombicula autumnalis). Die ovalen, meist blass orange gefärbten Larven sind circa 0,3 Millimeter groß, daher schwer mit bloßem Auge zu erkennen. Bei warmem Wetter sind sie sehr beweglich und klettern unmittelbar nach dem Schlüpfen in die Spitzen der Grashalme. Von da aus lassen sie sich von einem geeigneten Wirt – egal, ob Mensch oder Tier – einfach abstreifen. In den meisten Fällen verursachen sie mehrere Bisse, die dicht beieinander liegen. Dabei sondern sie ein Speichelsekret ab. Bei Menschen kann der Befall zur „Erntekrätze“ führen. Dies ist eine Hauterkrankung, die sich durch starken Juckreiz und Unwohlsein äußert
Zecken: Sie gehören ebenfalls zu den Milben und sind eine der größten Milbenarten. Ihr Aussehen kann sich von Art zu Art und innerhalb verschiedener Entwicklungsstadien stark unterscheiden. Nachdem sie einmal zugebissen haben, saugen sie Blut. Dabei können sie verschiedene Krankheitserreger übertragen und allergische Reaktionen auslösen. Bakterien und Viren können dann beispielsweise Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hervorrufen.
So kann man Grasmilben sowie auch Zecken vorbeugen und bekämpfen:
- Tragen Sie geschlossene Schuhe, Socken und lange Hosen. Nackte Füße und Beine sollten Sie mit Insekten- oder Zeckenabwehrmitteln behandelt werden. Kokosöl, dessen Fettsäuren den Chitinpanzer der Parasiten angreifen, kann ebenfalls helfen.
- Mindestens einmal pro Woche rasenmähen.
- Nach der Gartenarbeit gründlich duschen, Kleidung in der Waschmaschine bei 60 Grad Celsius waschen.
- Wässern Sie ihren Rasen regelmäßig
- Gegen FSME kann man sich impfen lassen; empfohlen ist dies, wenn man in einem Risikogebiet wie etwa Süddeutschland lebt.
- Zur direkten Bekämpfung von Grasmilben auf Rasenflächen eignen sich Grasmilben-Konzentrate oder eine Kalkstickstoff-Düngung
Krätzmilben: Diese sind sehr hartnäckige Parasiten. Weibliche Milben graben sich in die Haut von Säugetieren und legen in den so entstehenden meist Komma-förmigen Gängen ihre Eier ab. Auf diese Weise führen diese beim Menschen zur Hautkrankheit Skabies, die als Krätze bekannt ist. Das Weibchen ist knapp 0,4 Millimeter groß, deswegen nur schwer zu erkennen. Ihr Körper ist wie eine Halbkugel geformt und weist an der Oberfläche Dornen auf. Die geschlüpften Larven leben in den gegrabenen Gängen der Haut weiter. Die Männchen bleiben auf der Hautoberfläche und suchen nach paarungsbereiten Weibchen, die wieder neue Eier in die Haut ablegen. Ohne Behandlung verlassen die Weibchen ihren Wirt also nicht. Typische Symptome der Krätze sind neben Juckreiz ein Brennen auf der Haut sowie Pusteln und Quaddeln, die durch allergische Reaktionen entstehen können. Durch den sehr starken Juckreiz kratzen sich die Betroffenen leicht wund, sodass sich auch dadurch Pusteln und Krusten bilden können. Oft wird daher die Krätze zunächst für ein Ekzem gehalten.
Schutzmaßnahmen gegen Krätze sind, laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), in der Regel kaum möglich, da Krätze bereits unbemerkt vor Beginn der Beschwerden übertragen werden kann. Bekämpfen kann man sie, indem...
- Kleider, Bettwäsche, Handtücher und weitere Gegenstände mit längerem Körperkontakt bei mindestens 50 Grad Celsius für wenigstens zehn Minuten gewaschen werden.
- Ist dies nicht möglich, können die Gegenstände und Textilien in Plastiksäcke eingepackt oder in Folie eingeschweißt und für 72 Stunden bei mindestens 21 Grad gelagert werden.
- Plüschtiere, Schuhe und andere Kleinutensilien werden durch Einfrieren milbenfrei.
Das können Sie Ihren Kunden empfehlen: Um den starken Juckreiz zu lindern, sollten Betroffene die Bisse zunächst desinfizieren. Als Folgebehandlung empfiehlt sich ein antiallergisches Gel mit Dimetindenmaleat oder Lotionen mit Polidocanol. Ebenfalls hilfreich können thermische Stichheiler sein. Hat man viele Pusteln oder hält man den Juckreiz nicht aus, können Sie auch leichte Hydrocortisoncremes oder Antihistaminika zum Einnehmen empfehlen. Um die Milben abzutöten sind eine 25-prozentige Benzylbenzoat-Emulsion, Crotamiton-Salbe oder eine fünfprozentige Permethrin-Salbe zu empfehlen. Letztere ist allerdings verschreibungspflichtig. Werden die Beschwerden nicht besser, oder fallen besonders heftig aus, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Hier erfahren Sie mehr über Hausstaubmilben:
Warum Hausstaub krank machen kann
Wie Allergiker ihr Zuhause staubfreier gestalten
Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin
Quellen:
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/pflanzenschutz/grasmilben-hartnaeckige-plagegeister-1946
https://www.myhomebook.de/garten/grasmilben
https://www.allergieprodukte.de/ratgeber/milben
https://www.allgemeinarzt-online.de/praxisalltag/a/symptome-den-parasiten-zuordnen-1571730
https://www.merkur.de/leben/gesundheit/angst-vor-kraetze-skabies-sollten-sie-ueber-parasiten-kraetzmilben-wissen-zr-7051651.html
https://www.zecken-und-insektenstiche.de/stechinsekten/laeuse/
https://www.apotheken.de/krankheiten/4613-kratze
dgk.de/gesundheit/allergie-haut/haut-und-haar/kraetze-milben-laeuse-wanzen.html
bettwanzenproblem.de/bettwanzen-bekaempfen/