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Tipps bei Verbrennungen

VERDAMMT HEISS

Advent, Advent ein Lichtlein brennt: Richtig stimmungsvoll werden diese Tage mit Kerzen, Glühwein und gebackenen Plätzchen. Allerdings kann die weihnachtliche Romantik ein schmerzhaftes Ende nehmen.

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Kerzen, heiße Getränke oder glühende Öfen: Die Adventsund Weihnachtszeit birgt viele Risiken, sich zu verbrennen – besonders häufig sind Kinder betroffen. Beispielsweise verursacht flüssiges Wachs mitunter schlimme Verletzungen. Fließt es auf Hände oder Arme, verbleibt es erst einmal auf der Haut und gibt über eine längere Zeit Hitze ab. Auch zum Jahreswechsel wird es manchmal kritisch: Ein sorgloser Umgang mit Silvesterknallern, Wunderkerzen oder Fonduetöpfe mit heißem Öl gehören zu den winterlichen Gefahrenquellen.

Verbrannt und verbrüht Der Schweregrad einer Verbrennung ergibt sich aus der Größe und Tiefe der Wunde und hängt darüber hinaus vom Allgemeinzustand des Patienten ab. Bei einer akuten Verbrennung ersten Grades kommt es zu Rötungen, Brennen, Juckreiz, Erwärmung und Schwellungen. Verbrennungen zweiten Grades verursachen zusätzlich Blasen, während bei Verbrennungen dritten Grades die Zellen so stark geschädigt werden, dass sie absterben (Nekrose). Bei Verbrennungen vierten Grades sind alle Hautschichten sowie die darunterliegenden Knochen lädiert (Verkohlung).

Selbstmedikation Für die Versorgung der Brandwunde ist entscheidend, dass sie rasch und richtig erfolgt. Kleinere Verbrennungen oder Verbrühungen kann man selbst behandeln, indem man die betroffene Stelle zunächst etwa 20 Minuten lang mit Wasser (Temperatur zwischen 15 und 20 °C) kühlt und dann mit sauberen, möglichst sterilen Tüchern abdeckt. Im Anschluss können entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen eingenommen werden. Spezielle Wund- und Brandgele wirken kühlend, feuchtigkeitsregulierend und heilungsfördernd und sorgen für saubere Wundverhältnisse. Nach der Abheilung ist es sinnvoll, die Haut regelmäßig mit einer pflegenden Creme einzureiben und bei Sonnenexposition unbedingt einen ausreichenden Lichtschutzfaktor zu verwenden.

Rettungsdienst rufen!Bilden sich nach dem Unfall Blasen, sollte man möglichst bald einen Arzt aufsuchen. Großflächige und tiefe Verbrennungen sowie Verletzungen an Gesicht und Händen gehen unter Umständen mit einem lebensbedrohlichen Verletzungsschock einher, daher ist unbedingt der Notarzt zu holen. Da die Unfallopfer schnell auskühlen, müssen sie warmgehalten werden. Die Wunden werden schließlich in Spezialabteilungen für Brandverletzte behandelt.

Das richtige Verhalten Damit statt des Christkindes nicht die Feuerwehr vor der Tür steht, sind verschiedene Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten: Wachskerzen am Weihnachtsbaum ersetzt man am besten durch eine elektrische Christbaumbeleuchtung. Trockene Zweige haben am Adventskranz nichts zu suchen, da sie das Brandrisiko erhöhen. Empfehlen Sie Ihren Kunden, die Gestecke auf eine feuerfeste Unterlage zu stellen und nicht der Zugluft auszusetzen. Eltern sollten Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Zündquellen beibringen und die Sprösslinge nicht mit brennenden Kerzen alleine im Zimmer lassen. Ist bei einem Feuer Fett mit im Spiel (beispielsweise bei Fondue), darf niemals mit Wasser gelöscht werden, da sich ansonsten eine Stichflamme bildet.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/16 ab Seite 118.

Martina Görz, PTA, B. Sc. und Fachjournalistin

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