Mehr als 70 Tote hat die Tierseuche West- Nil-Fieber in Europa bereits verursacht. Die Infektionskrankheit, die auch auf Menschen überspringt, ist Ende August in Deutschland erstmals bei einem Bartkauz nachgewiesen worden. Sie wird durch Mücken übertragen
Mehr als 70 Tote hat die Tierseuche West- Nil-Fieber in Europa bereits verursacht. Die Infektionskrankheit, die auch auf Menschen überspringt, ist Ende August in Deutschland erstmals bei einem Bartkauz nachgewiesen worden. Sie wird durch Mücken übertragen. © ChandraPhoto / iStock / Getty Images Plus

Tierseuche | Europäische Union

TOTE IN EUROPA DURCH DAS WEST-NIL-FIEBER

Rund 800 Menschen innerhalb der Europäischen Union haben sich in diesem Jahr an der Tierseuche West-Nil-Fieber infiziert, 71 von ihnen sind gestorben.

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Das Virus wird hauptsächlich von Mücken übertragen und tritt hauptsächlich bei Vögeln, aber auch bei Säugetieren, einschließlich des Menschen, auf. Die anzeigenpflichtige Seuche wurde in diesem Jahr in Deutschland erstmals an einem Bartkauz im Zoo von Halle nachgewiesen.

Bei den betroffenen Menschen verursacht das Virus zu 80 Prozent der Fälle meist harmlose Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen; deshalb vermutet man auch, dass die Dunkelziffer viel höher ist. Da das Virus jedoch in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, kann es beispielsweise auch eine Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen oder sogar zum Tod führen. In ganz Europa seien bis Donnerstag vergangener Woche mindestens 71 Todesfälle gemeldet worden, teilte das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mit. Demnach starben in Serbien 26 Menschen an der Viruserkrankung, 13 in Italien, 12 in Rumänien und jeweils einer in Ungarn und im Kosovo. Für Griechenland wurden 21 Tote benannt. In Deutschland haben sich bisher alle betroffenen Menschen im Ausland infiziert.

Innerhalb der EU sind bislang die meisten Infektionen in Italien gemeldet (327), in Frankreich sind es 16, in Österreich 10. In insgesamt fünf Regionen von Frankreich und Kroatien seien in diesem Jahr zum ersten Mal Infektionen von Menschen mit dem West-Nil-Virus bekannt geworden, hieß es weiter.

In Griechenland betreffen die Fälle vor allem die Halbinsel Peloponnes und die ländlichen Regionen um Athen. Auch in dem Gebiet um die Hafenstadt Thessaloniki traten Fälle auf. Bewohnern betroffener Gebiete wurde im griechischen Staatsrundfunk geraten, Verdampfer oder andere Mittel gegen Insekten zu nutzen.

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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