Berufspolitik
TARIFVERTRAGSINHALTE/MITARBEITERGESPRÄCHE
Seite 1/1 2 Minuten
Wir haben Barbara Neusetzer und Bettina Schwarz (BVpta) für Sie gefragt. Die Berufsvertretungen beraten und unterstützen ihre Mitglieder bei Problemen am Arbeitsplatz. Informieren Sie sich unter www.adexa-online.de und www.bvpta.de.
Tanja Kratt, ADEXA, Zweite Vorsitzende
Was genau regelt der Tarifvertrag und wer verhandelt darüber?
Es gibt zwei Tarifverträge, die die Rahmenbedingungen der tarifgebundenen Arbeitsverhältnisse regeln: Im Gehaltstarifvertrag sind die Bruttomonatsgehälter für die Berufsgruppen nach Berufsjahren festgelegt, außerdem die Vergütung für die Notdienstbereitschaften und die Ausbildungsvergütungen, zum Beispiel für PTA-Praktikanten. Im Rahmentarifvertrag sind Vorgaben für den Arbeitsvertrag, die tarifliche Vollzeit, das Jahresarbeitszeitkonto, Bereitschaftsdienste und Überstunden, Gehaltsfortzahlung, Freistellungen, Erholungs- und Bildungsurlaub, ehrenamtliche Tätigkeiten, Ausbildungsmittel, Sonderzahlung, Kündigung und Anspruchsfristen festgelegt.
Außerdem gibt es besondere Tarifverträge zur betrieblichen Altersvorsorge und im Kammerbezirk Nordrhein zur leistungsorientierten Bezahlung. Die Tarifverträge gelten nur dann automatisch, wenn Arbeitgeber/in und Arbeitnehmer/in Mitglied ihrer jeweiligen Tarifvertretung sind – für Angestellte ist die Mitgliedschaft bei ADEXA ausschlaggebend. Denn für die öffentlichen Apotheken verhandelt nur ADEXA als Gewerkschaft die Tarifverträge mit den Arbeitgeberverbänden ADA und TGL Nordrhein.
Ulrike Knappe, Vorstandsmitglied BVpta
Haben Mitarbeitergespräche Einfluss auf die Zufriedenheit im Job?
Im Arbeitsleben und dem täglichen Miteinander ist es ganz wichtig, dass offen miteinander gesprochen wird. Mitarbeitergespräche sollten regelmäßig unter vier Augen in ungestörter Atmosphäre stattfinden. Wenn der Mitarbeiter das Gefühl hat, als Persönlichkeit wahrgenommen zu werden, wird Vertrauen aufgebaut. Der Vorgesetzte sollte natürlich in der Lage sein, gute Leistungen hervorzuheben und zu loben, aber auch Kritik für weniger gute Leistungen muss angesprochen werden. Von konstruktiver Kritik kann jeder lernen.
Es sollte keinesfalls auf Fehlern des Mitarbeiters herumgeritten werden. Jeder muss eine Chance bekommen zu lernen und sich zu verbessern. Wenn der Mitarbeiter sich verstanden und ernstgenommen fühlt, kann das durchaus die Zufriedenheit und auch die Leistung im Job steigern. Ein guter Vorgesetzter erkennt die individuellen Talente seiner Mitarbeiter, kann diese stärken und fördern. Nur so kann ein gutes Apothekenteam aufgebaut werden. Die Kunden haben ein Gespür dafür, ob den Mitarbeitern einer Apotheke die Arbeit auch Spaß macht. Eine bessere Werbung für eine Apotheke als ein zufriedenes Apothekenteam kann es nicht geben.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 01/13 auf Seite 54.