weiße und grüne Spargelpäckchen
© karepa - Fotolia.com

Spargelernte | Powergemüse

SUPERFOOD, STANGENWEISE

Er ist gleichzeitig Luxus-Delikatesse und Heilpflanze: Asparagus officinalis, der Spargel. Und der sprießt gerade wieder, rechtzeitig zu Ostern. Die weißen und grünen Stangen haben eine ganze Reihe von interessanten Wirkungen.

Seite 1/1 1 Minute

Seite 1/1 1 Minute

Unter wallartig angehäufelten Erdhaufen wächst das Rhizom und bildet pünktlich zum Frühjahr Sprossachsen heraus. Die streben dem Licht entgegen und würde sie der Mensch nicht daran hindern, gäbe es einen überirdischen, hübschen Halbstrauch mit kleinen kugeligen Beeren. Doch stattdessen schneidet der Spargelbauer die rasch wachsenden Sprossachsen ab – er „sticht“ den Spargel – unterirdisch den weißen, oberirdisch den grünen.

Die weißen oder grünen Sprossachsen werden nur bis zum 24. Juni geerntet, dann kommt die Pflanze zu ihrem Recht und darf ungehindert wachsen. Spargel wird gekocht und liefert beim Verzehr wenig Kalorien, da er zu 92 Prozent aus Wasser besteht und nur zu 0,47 Prozent aus Kohlenhydraten. Dafür enthält er reichlich Kalium (210 mg/100 g), was a) seine diuretische Wirkung erklärt und ihn b) für Nierenkranke zum Risikogemüse macht. Er regt nämlich den Durchfluss erheblich an. Gichtkranke sollten ihn ebenfalls meiden, aufgrund seines hohen Puringehaltes kann er Gichtanfälle auslösen.

Aber für alle anderen… schmeckt er einfach köstlich. Mit Sauce Hollandaise und neuen Kartoffeln verzaubert er jede Tafel.

Sogar nach seinem Verzehr birgt der Spargel noch eine Überraschung. Denn die im Gemüse enthaltene Asparagusinsäure wird im Körper von ungefähr der Hälfte der Menschen in schwefelhaltige Verbindungen aufgespalten – die dann das geruchsintensive „Spargelpipi“ ausscheiden -, der anderen Hälfte merkt man den Spargelkonsum nicht an. Die Asparagusinsäure wird sogar in die Muttermilch übertragen, was der Grund sein dürfte, dass es dann ab und zu Stillverweigerer gibt: Wer trinkt schon gern schweflige Milch.

In diesem Jahr gibt es für die Verbraucher Grund zur Freude: Die Spargelpreise sind niedrig, gut gewachsene Stangen aus Deutschland kosten auf dem Wochenmarkt um die acht Euro, die dünneren sogar nur sechs. Im letzten Jahr war das noch deutlich mehr.

Alexandra Regner, Journalistin und PTA

×