Bei Kindern ist eine Zahnlücke cool – Erwachsene sind oft weniger selbstbewusst was das angeht und wünschen sich Ersatz. © Digital Vision / Photodisc/ Getty Images Plus

Entdeckung | Zahnreparatur

STAMMZELLEN LASSEN ZÄHNE WACHSEN

Ein internationales Forscherteam entdeckte unlängst eine neue Sorte Stammzellen in den Frontzähnen von Mäusen. Anscheinend werden die Zellen bei Zahnschäden aktiv und bewirken die Neubildung von Dentin.

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Das Hartgewebe des Zahnes besteht aus einem dichten Kollagengeflecht, in das Hydroxylapatit-Verbindungen eingelagert sind, der Mineralisationsgrad ist mit 70 Prozent vergleichsweise hoch – Dentin ist dadurch härter als Knochen und im Gegensatz zu Zahnschmelz ein lebendes Gewebe. Dementsprechend unterliegt es natürlichen Auf-, Ab- und Umbauprozessen. Je nachdem, womit unsere Beißer konfrontiert werden oder wie unser Ernährungsverhalten ausfällt. Das Forscherteam, zu dem auch das Biotechnologische Zentrum der TU Dresden zählt, entdeckte jetzt einen Mechanismus, der eine neue Art der Zahnreparatur erklären könnte – und nebenbei eine neue Stammzellpopulation.

Diese mesenchymalen Stromazellen (dem Mesenchym entspringend; Vorläuferzellen von Fettgewebe, Knochen und Knorpel) fanden sie in den Frontzähnen von Mäusen. Werden sie aktiviert, senden sie Signale an das Muttergewebe und steuern über ein bestimmtes Gen (DLK1) die Anzahl der neu produzierten Zellen. DLK1 ist bei diesem Reparaturschritt also unerlässlich, ebenso wie anscheinend während des Wundheilungsprozesses. Das Team fand eine vergleichbare Beteiligung bei der Stammzellaktivierung und Regenation verletzter Haut und Gewebe. Weitere Studien sollen diese Ergebnisse validieren und die praktische Bedeutung für die Behandlung von Menschenproblemen genauer unter die Lupe nehmen. Denn dieser Mechanismus könnte in Zukunft die Zahnreparatur beispielsweise bei Karies, Kreidezähnen oder Verletzungen am Zahn unterstützen. „Die Entdeckung dieser neuen Population von Stromazellen war sehr spannend und hat enormes Potenzial in der regenerativen Medizin“, sagt Dr. Denis Corbeil, BIOTEC-Forschungsgruppenleiter und Mitautor der Studie.

Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion

Quelle: www.deutschesgesundheitsportal.de

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