Lungensport kann dazu beitragen, Muskulatur aufzubauen und Atemnot bei Lungenkrebs zu reduzieren. © SilviaJansen / iStock / Getty Images Plus

Onkologie | Lungensport

SPORT BEI LUNGENKREBS: GEHT DAS?

Die Zeiten, in denen man Krebs-Patienten noch empfohlen hat sich zu schonen sind vorbei. Heute weiß man, dass Sport dazu beitragen kann, das Wohlbefinden zu steigern und unerwünschte Wirkungen einer Krebs-Therapie zu reduzieren – auch bei Lungenkrebs.

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Schlapp, müde und antriebslos, so fühlen sich wohl viele Krebspatienten während einer Therapie. Egal ob Chemo- oder Strahlentherapie, dem Körper wird viel abverlangt. Und auch wenn es nur zu verständlich wäre, sich hauptsächlich zwischen Couch und Bett zu bewegen, können gerade Krebs-Patienten von einer Bewegungstherapie profitieren. Das legen die Ergebnisse zweier Studien nahe, die vor kurzem auf dem Kongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) in München vorgestellt wurden. „Leichte aerobe Übungen und Krafttraining können bei regelmäßiger Teilnahme – wie eine der Studien zeigt – auch bei Patienten mit fortgeschrittenem, streuendem oder inoperablem Lungenkrebs zu einem besseren Wohlbefinden und weniger Fatigue führen“, berichtet Prof. Dr. Klaus F. Rabe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und Ärztlicher Direktor der LungenClinic Grosshansdorf.

Das mag zunächst überraschen, denn Lungenkrebs-Betroffene leiden in der Regel unter Symptomen wie Husten mit Auswurf, Atemnot, Brustschmerzen, Heiserkeit oder unklaren Fieberschüben. Doch kann mit einem speziellen Trainingsprogramm im Lungensport gezielt die Atemmuskulatur trainiert und gekräftigt werden. So kann unter professioneller Anleitung, zum Beispiel im Rahmen einer Reha, genau der Belastungsbereich trainiert werden, der noch keine Atemnot verursacht, den Patienten aber an den Rand seiner Belastbarkeit führt. So kann Schritt für Schritt Muskulatur aufgebaut werden, was den Betroffenen letztlich auch gegen Anstrengung wappnet. Das Programm wird individuell angepasst, je nach körperlicher Verfassung, Leistungsfähigkeit und Motivation.

Daneben hilft der Sport auch, unerwünschten Wirkungen einer Krebs-Therapie besser zu trotzen. Es ist bereits aus vorangehenden Studien bekannt, dass die negativen Auswirkungen einer Therapie (zum Beispiel Fatigue-Syndrom) reduziert werden können und die Belastbarkeit gegenüber einer weiteren Therapie steigen kann.  „Leichte aerobe Übungen und Krafttraining sollten genauso ein Teil der Behandlung eines Lungenkarzinoms sein wie eine Anti-Tumor-Therapie“, betont Prof. Rabe. „Schließlich ist körperliche Fitness ein bedeutender Faktor, der mit darüber entscheidet, ob ein Patient mit einer bestimmten Therapie beginnen und die gewählte Dosis beibehalten kann. Indem Lungensport das Wohlbefinden der Patienten verbessert, kann er ihnen auch dazu verhelfen, eine Krebstherapie länger durchzustehen und deren Nebenwirkungen besser wegzustecken.“

Farina Haase,
Apothekerin, Volontärin

Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de

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