Ein Rapsfeld
Raps könnte Soja als pflanzliche Proteinquelle für den Menschen ersetzen. © Sergii Zyskо / iStock / Getty Images Plus

Eiweißquelle | Aminosäuren

SOJA-ALTERNATIVE RAPS

Ergebnisse einer Studie von Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zeigen, dass Raps und Soja den gleichen Effekt auf den Stoffwechsel haben. Demnach gibt’s vielleicht bald Raps- statt Sojaschnitzel.

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Proteine enthalten unter anderem essenzielle Aminosäuren, die der menschliche Körper nicht selbst bilden kann“, sagt Prof. Dr. Gabriele Stangl vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU – und sie sind für eine ausgewogene und gesunde Ernährung wichtig. Besonders Fleisch und Fisch sind reich an hochwertigen Proteinen, es gibt aber auch gute pflanzliche Proteinlieferanten wie Soja, das „eine besonders günstige Zusammensetzung von Aminosäuren aufweist“, so Stangl weiter.

Da auch Rapsproteine eine günstige Zusammensetzung von Aminosäuren haben, hat das Team um Ernährungsforscherin Stangl untersucht, ob Raps eine alternative Proteinquelle zu Soja sein könnte. Die Pflanze mit den sonnengelben Blüten hat sogar einige Vorteile gegenüber Soja: Er wird bereits in Deutschland angebaut und die Ausgangsstoffe für die Produktion von Rapsprotein fallen bei der Herstellung von Rapsöl ohnehin an.

In einer kleinen Studie mit 20 Teilnehmer*innen wurde der direkte Effekt von Raps- und Sojaprotein auf den Stoffwechsel des Menschen untersucht, indem die Probanden ein Ernährungsprotokoll führten und dann an drei Tagen jeweils eine spezielle Mahlzeit einnahmen: einen Teller Nudeln mit Tomatensoße, entweder pur oder angereichert mit Soja- oder Rapsproteinen. Nach dem Essen wurde den Teilnehmer*innen über einen Zeitraum von sechs Stunden regelmäßig Blut abgenommen. „Somit erhalten wir viel genauere Kenntnisse über die Stoffwechselantwort des Körpers als aus Studien, die nur Einmalmessungen durchführen“, sagt Stangl.

„Das Rapsprotein konnte bei allen gemessenen Parametern mindestens genau so gute Ergebnisse erzielen wie Soja. Die Insulin-Antwort des Körpers war bei Raps sogar geringfügig vorteilhafter“, sagt Erst-Autorin Christin Volk von der MLU. „Raps stellt also grundsätzlich eine sehr gute Alternative zu Soja für die menschliche Ernährung dar.“ Und das ist noch nicht alles: Die Probanden berichteten, dass sie nach dem Essen mit dem Rapsprotein länger satt waren als bei beiden anderen Mahlzeiten.

Da Raps eine leichte Senfnote hat, würde er sich wohl vor allem für die Herstellung von herzhaften Lebensmitteln eignen und weniger für Süßspeisen.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: idw.online.de 

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