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Wundheilung/Wundauflagen

SILBER - MEHR SCHADEN ALS HEILUNG?

Silber wird wegen seiner antibakteriellen Wirkung schon seit langem medizinisch eingesetzt. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Silber menschliche Gewebezellen schädigt.

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Zudem ließ die keimtötende Wirkung nach, sobald das Silber mit einem Bluteiweiß in Kontakt kam. Der praktische Einsatz von Silber sei daher riskant, so die Forscher.

Die Wissenschaftler hatten Kunststoffe mit Silber-Nanopartikeln versehen, sodass Silberionen abgegeben werden. Sie wollten herausfinden, ob Medizinprodukte mit integriertem Silber Entzündungen verhindern und die Heilung fördern können. Versuche mit Bakterien bestätigten zwar die keimtötende Wirkung von Silber. Nachfolgende Untersuchungen zeigten jedoch, dass die Silberionen auch Fibroblasten schädigten, die für die Heilung wichtig sind.

„Das hatten wir so natürlich nicht erwartet, da Silber bereits vielfältig in der Medizin eingesetzt wird", sagte Studienleiter Professor Dr. Stephan Barcikowski von der Universität Duisburg-Essen. Aber weitergehende Test haben bewiesen, dass tatsächlich die Ionen die Zellen schädigten und nicht etwa der Kunststoff, wie wir zunächst vermuteten."

Anschließend versetzten die Forscher die Proben mit dem Bluteiweiß Albumin, das auch in Wunden vorkommt. Die antibakterielle Wirkung des Silbers verschlechterte sich daraufhin, die zellschädigende Wirkung blieb jedoch gleich. Das Verhältnis zwischen wirksamer und schädlicher Dosis sei somit extrem klein und der Einsatz von Silber riskant, so die Wissenschaftler.

Zurzeit untersuchen Barcikowski und Kollegen von der Medizinischen Hochschule Hannover den Einsatz von Nanopartikeln aus anderen Materialen. Zink, Eisen oder Magnesium könnten künftig bei der Behandlung von Brandwunden zum Einsatz kommen. Quelle: apotheke-adhoc.de

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