Cremetiegel © paulynn / iStock / Getty Images
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Multifunktionelle Stoffe

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Damit Körperpflegeprodukte sicher in der Anwendung sind, müssen sie vor einer Verkeimung geschützt werden. Neben Konservierungsmitteln gibt es weitere Stoffe, die das ganz nebenbei tun.

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Tagtäglich verwenden Millionen von Verbrauchern kosmetische Produkte zur Reinigung und Pflege der Haut und der Haare. Kosmetik trägt dadurch ganz wesentlich dazu bei, dass Menschen gesund bleiben und sich wohl fühlen. Sind Kosmetika nicht oder nicht ausreichend gegen eine Verkeimung geschützt, können Bakterien, Hefen oder Pilze die Produkte verunreinigen. Das kann beispielsweise Hautreizungen, Infektionen oder Allergien verursachen. Aus diesem Grund werden in Kosmetika verschiedene Konservierungsstoffe eingesetzt.

Aseptisch hergestellt Die Herstellung kosmetischer Produkte erfolgt heute unter sehr sorgfältigen Bedingungen, sodass die kosmetischen Produkte in der Regel keimarm oder gar keimfrei auf den Markt kommen. Eine Verkeimung kann jedoch bereits bei der ersten Anwendung entstehen. Wenn Verbraucher beispielsweise nach dem Öffnen des Produkts mit den Fingern Creme entnehmen, können dadurch Keime in das Produkt gelangen und sich dort vermehren. Insbesondere kosmetische Produkte mit einem höheren Wassergehalt, wie Shampoo, Duschgel oder Körperlotion, sind anfällig gegenüber Mikroorganismen, während wasserfreie Produkte praktisch nicht von Keimen angegriffen werden. Die Mikroorganismen finden in den Produkten ideale Bedingungen, wenn neben Wasser auch energiereiche, organische Verbindungen wie zum Beispiel Kohlenhydrate, Proteine oder Fette enthalten sind.

Hauptfunktion ist eine andere Neben den Konservierungsstoffen, die laut der EU-weit geltenden Kosmetikverordnung zur Verwendung in kosmetischen Produkten zugelassen sind, gibt es weitere Stoffe, die aufgrund ihrer antimikrobiellen Eigenschaften Kosmetika und Körperpflegeprodukte konservieren können: multifunktionelle Stoffe. Das besondere an diesen Stoffen ist, dass sie zwar gegen Mikroorganismen wirken, indem sie deren Wachstum hemmen oder auf andere Art und Weise eine Verkeimung verhindern können. Ihr hauptsächlicher Zweck, warum sie in dem Produkt enthalten sind, ist jedoch ein anderer.

Um nicht kosmetikrechtlich als „zulassungspflichtiger Konservierungsstoff“ eingestuft zu werden, müssen derartige Wirkstoffe eine andere Hauptfunktion im kosmetischen Produkt erfüllen. So wirken diese Stoffe beispielsweise maskierend, indem sie unerwünschte Eigengerüche der Inhaltsstoffe überdecken. Auch können sie hauptsächlich duftgebend, desodorierend, feuchtigkeitsspendend oder adstringierend sein oder antistatisch, emulgierend oder haarkonditionierend wirken. Bei den multifunktionellen Stoffen handelt es sich zum Teil um Einzelsubstanzen, wie zum Beispiel Polyalkohole oder spezielle organische Säuren.

Oder es werden teils auch komplex zusammengesetzte Extrakte beziehungsweise ätherische Öle verschiedener Pflanzen oder Pflanzenteile verwendet, wie beispielsweise Eukalyptusblätter, Teebaumöl, Rosmarinblätter oder Salbeiblätter. Ob ein Stoff eine keimhemmende Wirkung auf Mikroorganismen ausübt, hängt vor allem von der eingesetzten Menge sowie weiteren Faktoren wie zum Beispiel dem pH-Wert im Produkt ab. Nach derzeitigem Stand gibt es circa 200 multifunktionelle Stoffe, die in Kosmetika eingesetzt werden können.

Den Artikel finden Sie auch in der Sonderausgabe von DIE PTA IN DER APOTHEKE „Kosmetik – Inhaltsstoffe in Kosmetika“ auf Seite 62.

Birgit Huber, ikw (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)

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