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SCHON WIEDER NEUES VON DEN IMPFSTOFFEN
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Seit dem 6. Janaur ist der mRNA-Impfstoff des US-amerikanischen Unternehmens Moderna zugelassen, die Vakzine von Biontech und Pfizer bereits seit Dezember. Als drittes Mittel könnte der Vektor-Impfstoff von Astrazeneca folgen: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA rechnet noch diesen Monat mit der Zulassungsempfehlung, wie EMA-Chefin Emer Cooke am 8. Januar mitteilte. Die Zustimmung der EU-Kommission sei dann nur noch Formsache. Das Präparat von Astrazeneca ist leichter zu lagern und preisgünstiger als die bisher verfügbaren Impfstoffe. Mit 70 Prozent Wirksamkeit liegt er unter den beiden mRNA-Wirkstoffen, erreicht aber noch immer die nötige Effektivität.
Mehr Impfdosen ausschöpfen
Was bereits seit Ende Dezember diskutiert wurde, ist nun auch von der EMA abgesegnet: Statt wie vorgesehen fünf, dürfen Impfhelfer nun sechs Impfdosen aus einer Mehrdosenampulle entnehmen. Dies ist möglich, da die Ampullen überfüllt sind. Nicht erlaubt ist es hingegen, Reste aus mehreren Ampullen zusammenzugießen, um so noch mehr Impfstoff zu gewinnen. Doch auch so können die vorhandenen Impfstoffmengen voraussichtlich um bis zu 20 Prozent gesteigert werden.
Mehr Impfdosen liefern
Von den für Deutschland georderten 160 Millionen Moderna-Impfdosen sollen zwei Millionen im ersten Quartal dieses Jahres, der Rest bis September ausgeliefert werden. Zudem gibt es eine neue Vereinbarung der Europäischen Union mit Biontech und Pfizer: 300 Millionen weitere Impfdosen wurden bestellt, davon sollen 75 Millionen noch vor Jahresmitte ausgeliefert werden.
Herdenimmunität absehbar
Laut EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen können mit den zusätzlichen Biontech/Pfizer-Dosen und dem Moderna-Impfstoff mehr als 80 Prozent der EU-Bevölkerung geimpft werden. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte, dass die für Deutschland reservierten Impfeinheiten für eine Herdenimmunität ausreichen werden.
In einer Studie wirkte der Impfstoff auch gegen die neue Virusmutation zu 95 Prozent.
Auch gegen Mutationen wirksam
Die vermutlich aus Großbritannien stammende und ansteckendere Mutation des neuen Coronavirus, B.1.1.7, wurde mittlerweile auch mehrfach in Deutschland nachgewiesen. 17 Veränderungen am Spike-Protein unterscheiden sie von der bisher weit verbreiteten Variante des SARS-CoV-2. Da auch die zugelassenen mRNA-Impfstoffe für Antikörper gegen dieses Oberflächenprotein codieren, lag die Befürchtung nahe, dass eine Impfung gegen die neue Variante wirkungslos sein könnte.
Untersuchungen zeigen bislang jedoch das Gegenteil: In einer Studie von Pfizer und der Universität Texas wirkte der Biontech/Pfizer-Impfstoff auch gegen die neue Virusmutation zu 95 Prozent.
Für 16 der 17 Mutationen wurde die Wirksamkeit breits getestet. Allerdings muss das Studienergebnis noch in einem Fachjournal veröffentlicht und dann geprüft werden.
Tatsächlich lassen sich gerade die RNA-Impfstoffe technisch relativ einfach modifizieren.
Weitere, künftige Mutationen am Spike-Protein sind möglich, allerdings gibt es nicht unendlich viele Möglichkeiten. Schließlich muss die Oberflächenstruktur weiterhin seine Aufgabe erfüllen, nämlich an Wirtszellen anzuhaften. Und selbst, wenn eine Virusmutation entstehen sollte, gegen die die bisherigen Impfstoffe nicht immunisieren, ist Jörg Timm, Leiter des Instituts für Virologie an der Uniklinik Düsseldorf, zuversichtlich: „Es müsste dann allerdings geklärt werden, wie die erneute Zulassung eines modifizierten Impfstoffs aussieht.“
Wie es mit den Impfungen bislang vorangeht, erfahren Sie hier.
Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quellen:
dpa
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Vektor-basierte-Corona-Vakzine-mit-70-Prozent-Wirksamkeit-414946.html
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/biontech-impfstoff-wirkt-auch-gegen-mutationen-100.html