Das Zehn-Minuten-Training
SCHNELL WIRKSAM UND GUT VERTRÄGLICH
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Kopfschmerzen, in der Fachsprache als Cephalgie bezeichnet, gehören zu den häufigsten Schmerzformen, daher stellt die Beratung rund um Kopfschmerzen einen Schwerpunkt im Apothekenalltag dar. Immerhin 70 Prozent der Bevölkerung haben innerhalb eines Jahres ein oder mehrmals Kopfschmerzen, vor allem Frauen. Den meisten Kunden ist es wichtig, dass das Schmerzmittel, welches PTA und Apotheker zur Selbstmedikation empfehlen, nicht nur gut wirkt und möglichst nebenwirkungsarm ist, sondern auch eine schnelle Hilfe bietet.
Vielfalt der Beschwerden Es gibt zahlreiche Kopfschmerz-Symptome:
- Drückende, dumpfe Kopfschmerzen sind meist kein Grund zur Besorgnis, dahinter stecken oft Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur.
- Pochende, pulsierende Kopfschmerzen werden mit Migräne in Verbindung gebracht.
- Bei Erkältungskopfschmerzen fließt der zähe Schleim nicht richtig ab und erhöht den Druck in den Nebenhöhlen.
- Bei einem Kater nach dem Konsum von Alkohol verliert der Körper Wasser und Mineralstoffe, was vermutlich zu Kopfschmerzen führt.
Leitliniengerechte Empfehlung Die DMKG zählt Acetylsalicylsäure zu den Mitteln der ersten Wahl sowohl zur Behandlung des Spannungskopfschmerzes als auch der akuten Migräneattacke.2 Aber Aspirin-Tablette ist nicht gleich ASS-Tablette. Im Jahr 2014 überarbeitete Bayer die Galenik der Aspirin Tablette komplett.
Ursachen häufig unbekannt
Es sind noch längst nicht alle Vorgänge erforscht, die im Zusammenhang mit Kopfschmerzen stehen, lediglich bei Migräne ist man mit den Erkenntnissen weiter. Forscher vermuten, dass während einer Schmerzattacke bestimmte Regionen zwischen Rückenmark und Gehirn aktiviert werden. Es entstehen Impulse, die das vegetative Nervensystem anregen und eine Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn verursachen. Diese sind dann für entzündungsfördernde Substanzen durchlässiger, die dann leichter ins umliegende Gewebe vordringen und die Schmerzen hervorrufen.
Aspirin wirkt schnell Die Wirkstoffpartikel der Aspirin 500mg Tablette wurden um 90 Prozent verkleinert und Natriumcarbonat als Zerfallsbeschleuniger zugefügt. Dank dieser MicroAktiv- Technologie zerfallen Aspirin 500 mg Tabletten deutlich schneller als Ibuprofen- und Ibuprofen- Lysin-Tabletten und sind somit rascher verfügbar – sie zerfallen genau genommen viermal schneller als die Ibuprofen- und Ibuprofen-Lysin-Tabletten.3
- Es zeigte sich, dass Aspirin innerhalb von neun Minuten vollständig zerfällt, während die beiden Ibuprofenvarianten 37,5 Minuten benötigen.
- Im Median flutet Aspirin (20 Minuten) dreimal schneller als Ibuprofen (68 Minuten) und zweimal schneller als Ibuprofen-Lysin (42 Minuten) an (Zeit bis tmax erreicht).
- Aspirin erreicht seine erste spürbare Wirkung bereits nach 16,2 Minuten.4
Aspirin ist gut verträglich„Aspirin sei schädlich für den Magen“ lautet ein Mythos rund um die Aspirin Tablette! Doch das stimmt keineswegs, denn durch die oben beschriebene schnelle Wirkstoffaufnahme ist der Magenkontakt besonders kurz, sodass die Aspirin Tablette in der Kurzzeitbehandlung von Schmerzen sehr gut magenverträglich ist. Die Verträglichkeit ist durch wissenschaftliche Studien belegt:5
- Drei unabhängige Untersuchungen mit 481 Teilnehmern kamen zu dem Schluss, dass 99 Prozent der Patienten keinerlei Aspirin-assoziierten-gastrointestinalen Nebenwirkungen aufwiesen. Zudem gab es keinen einzigen Fall von Magenblutungen.
- Interessant ist, dass in allen drei Studien gastrointestinale Nebenwirkungen unter Einnahme des Placebos häufiger auftraten als unter Aspirin.
- Eine Anwenderbefragung von 1457 Apothekenkunden untermauert die Ergebnisse, auch hier zeigten über 95 Prozent der Anwender keine gastrointestinalen Nebenwirkungen.5,6
Aspirin nimmt Abkürzung Vielen Kunden ist nicht bewusst, dass die Anflutung von Arzneistoffen auch abhängig von einer vorherigen oder gleichzeitigen Nahrungsaufnahme sein kann. Hinzu kommt, dass oft dazu geraten wird, Schmerzmittel nicht auf nüchternem Magen einzunehmen. Nimmt man den Wirkstoff jedoch zusammen mit der Nahrung auf, verlängert sich die Transportdauer aufgrund des vorhandenen Nahrungsbreis. Der volle Magen verzögert die Geschwindigkeit der Anflutung sowie die maximalen Wirkstoffspiegel der Substanzen. Vorteilhaft sind daher Arzneimittel wie die Aspirin Tablette, die auch dann rasch aufgenommen werden. Sie zerfallen unabhängig von der Nahrungsaufnahme schnell und werden über die sogenannte Magenstraße aus dem Magen transportiert.
- Die Magenstraße wurde erstmals im Jahre 1908 von dem deutschen Anatomen Heinrich Wilhelm Gottfried Waldeyer beschrieben.
- Er fand heraus, dass nicht-kalorische Flüssigkeiten wie Wasser den Magen auch nach der Nahrungsaufnahme innerhalb weniger Minuten verlassen können. Diese Tatsache führte er auf die spezifische Ausrichtung der Schleimhautfalten an der kleinen Krümmung zwischen dem Mageneingang und dem Pylorus am Magenausgang zurück.
- Durch diese Falten können Flüssigkeiten rasch den distalen Magen oder sogar den nachgelagerten Zwölffingerdarm erreichen. Diese über 100 Jahre alte Erkenntnis hat bei der Entwicklung von schnell freisetzenden Galeniken (wie bei der Aspirin 500 mg Tablette) aktuell an Bedeutung gewonnen.
- Im Gegensatz zu Ibuprofen- und Ibuprofen-Lysin Tabletten, die sich im Speisebrei auflösen, gelangt ASS aus der Aspirin Tablette zusammen mit dem zur Einnahme getrunkenem Wasser über die Magenstraße am Speisebrei vorbei an den Resorptionsort und erreicht somit bereits nach ca. 20 Minuten seine maximale Plasmakonzentration, unabhängig von der Nahrungsaufnahme.7
Dieses Zehn-Minuten-Training finden Sie auch als Beilage in DIE PTA IN DER APOTHEKE 06/2020.
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Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin
Quellen
1 Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft: Kopfschmerz Onlinebroschüre. URL: http://www.dmkg.de/kopfschmerz-onlinebroschuere.html (08.04.2020).
2http://www.dmkg.de/files/dmkg.de/patienten/migraene%20und%20spannungskopfschmerz. pdf (08.04.2020)
3 Stevens H et al. J Drug Deliv Sci Technol 2019; 51: 535-541.
4 Cooper SA, Voelker M. Inflammopharmacology 2012; 20: 233-242.
5 Doerr M, Voelker M, Cephalalgia 2019; 39 (1S): 1-337.
6 Theurer C., Gessner U. Pharm Ztg 2016;161 (25): 38-41.
7 Schick P et al. Eur J Pharm Biopharm 2020; 151: 9-17.
Schon gewusst?
Bei der Magenstraße handelt es sich um einen physiologischen Mechanismus in Form eines schmalen Spalts zwischen Magenwand und Mageninhalt. Durch diese Lücke kann Flüssigkeit rasch in Richtung Dünndarm gelangen. Die Aspirin Tablette setzt den Wirkstoff dank MircoAktiv-Technologie sehr schnell frei, sodass ASS den Weg der Magenstraße nutzen kann, um mit der bei der Einnahme aufgenommenen Flüssigkeit am Speisebrei vorbei rasch bis zum Resorptionsort Dünndarm zu rutschen. Das Original Aspirin von Bayer zeigt gegenüber anderen Produkten unabhängig von den Einnahmebedingungen (nüchtern oder nach dem Essen) eine Überlegenheit in Bezug auf die Anflutung und Magenverweilzeit. Durch die recht kurze Verweildauer gewährleistet Aspirin eine gute Magenverträglichkeit.
ASPIRIN® 500 mg überzogene Tabletten – Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.). Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.), 500 mg; sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Natriumcarbonat, hochdisperses Siliciumdioxid; Tablettenüberzug: Hypromellose, Zinkstearat (Ph. Eur.), Carnaubawachs. Anwendungsgebiete: Bei Fieber und/oder leichten bis mäßig starken Schmerzen wie z.B. Kopfschmerzen, Schmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts, Zahnschmerzen sowie Muskelschmerzen. Bitte beachten Sie die Angaben für Kinder und Jugendliche. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate oder einen der sonstigen Bestandteile von Aspirin; wenn in der Vergangenheit gegen Salicylate oder ähnliche Arzneimittel (insbesondere andere nichtsteroidale Entzündungshemmer) mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde (z.B. mit Urtikaria, Angioödem, schwere Rhinitis, Schock); aktives peptisches Ulkus; hämorrhagische Diathese; schwere Leber- oder Niereninsuffizienz; schwere, nicht eingestellte Herzinsuffizienz; Kombination mit Methotrexat von mehr als 20 mg pro Woche; gleichzeitige Behandlung mit oralen Antikoagulanzien; ab dem 6. Monat der Schwangerschaft. Hinweise: Enthält Natriumcarbonat. Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben! Nebenwirkungen: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. Blutungen und Blutungsneigung (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Purpura etc.) bei Verlängerung der Blutungszeit. Das Blutungsrisiko kann nach Absetzen noch 4-8 Tage anhalten. Infolgedessen kann das Blutungsrisiko bei Operationen erhöht sein. Auch intrakranielle und gastrointestinale Blutungen können vorkommen. Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische Reaktionen, Asthma, Angioödem. Kopfschmerzen, Schwindel, Hörverlust, Tinnitus; diese Störungen sind gewöhnlich Zeichen für eine Überdosierung; intrakranielle Blutung. Bauchschmerzen, okkulte oder offenkundige Gastrointestinalblutungen (Hämatemesis, Meläna etc.) mit der Folge einer Eisenmangelanämie; Das Blutungsrisiko ist dosisabhängig. Magenulzera und -perforationen. Anstieg der Leberenzyme, weitgehend reversibel nach Absetzen der Therapie; Leberschädigung, hauptsächlich hepatozellulär. Urtikaria, Hautreaktionen. Reye-Syndrom. Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland Stand 10/2019