Hand streut Salz auf Essen mit Streuer
Wieviel Salz ist nun gesund? © artisteer / iStock / Getty Images Plus

Ernährung | Herz-Kreislaufsystem

SALZRESTRIKTION NICHT PAUSCHAL SINNVOLL

Eine Vergleichsstudie konnte zeigen, dass ein verstärkter Salzkonsum zwar den Blutdruck erhöht, dies aber nicht zwingend das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse oder die Gesamtmortalität erhöht. Wie nun mit dem weißen Gold umgehen?

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Denn zu wenig ist auch nicht gesund, der Körper muss mit allen wichtigen Elektrolyten versorgt werden, um optimal zu funktionieren. Ein moderater Konsum, im Sinne der Empfehlung von täglich zwei Gramm, maximal fünf Gramm Natriumchlorid, wirkt sich laut Studie am positivsten aus. Das entspricht in etwa einem Teelöffel Salz – das überschreiten knapp Dreiviertel der Deutschen allerdings im Schnitt täglich. Wann also reduzieren?

Das Forscherteam um Dr. Andrew Mente vom Population Health Research Institute in Hamilton (Kanada) verglich die Daten von 96 000 Personen aus 18 Ländern über acht Jahre und untersuchte dabei, inwieweit Salz zu mehr Herzinfarkten, Schlaganfällen oder einer erhöhten Gesamtsterblichkeit führt. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass mehr Salz auch zu höherem Blutdruck und häufiger zu Schlaganfällen führt. Allerdings nur in Gemeinden mit einem erhöhten Salzkonsum von mehr als fünf Gramm pro Tag. Überraschend war allerdings das Ergebnis, dass eine erhöhte Salzzufuhr das Risiko für Herzinfarkt und Gesamtmortalität senkt. Bei zu niedrigem Salzkonsum steigt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall sogar geringfügig.

Interessant waren auch die Erkenntnisse zu Kalium: Eine hohe Aufnahme senkt alle drei Risiken – Herzinfarkt, Schlaganfall und Gesamtmortalität. Und das unabhängig vom Salzkonsum. So können auch Menschen mit einem starken Salzkonsum ihr Risiko durch eine erhöhte Kaliumaufnahme senken, zum Beispiel durch den Verzehr von Früchten, Nüssen und Gemüse.
Das Fazit der Forscher: Eine Salzrestriktion ist nicht generell sinnvoll. Nur für solche, deren Salzkonsum stark erhöht ist. In ihren Untersuchungen konnte das Team nur in wenigen Gemeinden einen derartigen gesundheitsschädigend erhöhten Salzverzehr feststellen.

Farina Haase,
Apothekerin, Volontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung 

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