Dr. Schwabe | Apotheke

SABAL-/URTICA-KOMBINATION BREMST PROSTATAWACHSTUM UND BEGLEITENTZÜNDUNG BEI BPH

Beschwerden beim Wasserlassen bei gutartiger Prostatavergrößerung sind ein Tabuthema, über das „Mann“ nicht gerne öffentlich spricht - auch nicht in der Apotheke. Für eine pharmazeutisch fundierte Empfehlung ist die Kenntnis der Wirksamkeitsbelege dennoch wichtig. Für den Marktführer Prostagutt® forte mit der Wirkstoffkombination Sabal-Urtica (WS® 1541) zeigen aktuelle Daten, dass diese das Prostatawachstum und das Eindringen von Entzündungszellen in die Prostata in einem Modell der Benignen Prostatahyperplasie (BPH) reduzierte. Diese Mechanismen tragen möglicherweise zur klinischen Wirksamkeit des BPS-Phytopharmakons bei.

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Neben hormonellen Einflüssen spielen Wachstumsfaktoren und Entzündungsprozesse eine maßgebliche Rolle in der Pathogenese und Progression einer Benignen Prostatahyperplasie (BPH). Pro-inflammatorische in das Gewebe eindringende Lymphozyten können für Entstehung und Progression eines Prostataadenoms mit verantwortlich sein. So wurde in einer Kohortenstudie mit 8.224 LUTS/BPH-Patienten in 78% der Fälle eine chronische Prostataentzündung histologisch nachgewiesen, zumeist leichter Ausprägung (1).

In der aktuellen tierexperimentellen Studie reduzierte die 28-tägige orale Verabreichung von WS® 1541 bei transgenen Mäusen mit gutartig vergrößerter Prostata (Probasin-Prolactin Modell) dosisabhängig das Wachstum der Prostata. Dieser Effekt war in den beiden höheren eingesetzten Dosen (600 bzw. 900 mg/kg/d) signifikant. Darüberhinaus verringerte die Gabe von WS® 1541 im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe das Einwandern von CD45-Antigen-Zellen (Leukozyten) und damit die Entzündungsreaktion (2).

Diese aktuellen Daten untermauern das breite Wirkprofil der Extrakt-Kombination in puncto Entzündungshemmung: in einer weiteren BPH-Modell-Untersuchung wurden unter dem Einfluss von WS® 1541 im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger entzündungsrelevanter Botenstoffe und Wachstumsfaktoren im Prostatagewebe der untersuchten Ratten gebildet (3).

Diese positiven Ergebnisse gelten nur für die untersuchte Fixkombination WS® 1541 aus 160 mg Sägepalmenextrakt und 120 mg Brennnesselwurzelextrakt (enthalten in Prostagutt® forte 160/120 mg Kapseln). Das Arzneimittel ist zugelassen zur Behandlung von Miktionsbeschwerden bei benigner Prostatahyperplasie (Stadium I-II nach Alken).

In der aktualisierten S2e-Leitlinie „Therapie des Benignen Prostatasyndroms“ der Deutschen Urologen werden BPH-Phytotherapeutika wie Prostagutt® forte, welche in Studien eine Überlegenheit gegenüber Plazebo gezeigt haben, empfohlen. Sie werden von den Leitlinienautoren als Therapieoption bei BPS-Patienten mit geringen bis moderaten Beschwerden und Leidensdruck genannt, wenn chemisch definierte Präparate abgelehnt werden (4).


Quellen:
1) Ficarra V, Rossanese M, Zazzara M, Giannarini G, Abbinante M, Bartoletti R, Mirone V, Scaglione F. The role of inflammation in lower urinary tract symptoms (LUTS) due to benign prostatic hyperplasia (BPH) and its potential impact on medical therapy Curr Urol Rep. 2014 Dec;15(12):463. doi: 10.1007/s11934-014-0463-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25312251

2) Pigat, N., Koch, E., Goffin, V. Effects of WS® 1541in a transgenic mouse model of benign prostatic hyperplasia (BPH). Poster-Präsentation, 65th International Congress and Annual Meeting of the Society for Medicinal Plant and Natural Product Research (GA), Basel, 3-7. September 2017 https://coms.events/GA2017/data/abstracts/en/abstract_0009.html

3) Kraft S , Scheyhing U , Cabout S, Lluel P , Palea S , Koch E WS® 1541 hemmt die Genexpression von Entzündungsmediatoren und Wachstumsfaktoren in der Prostata von Ratten mit Sulpirid-induzierter BPH. Z Phytother 2016; 37 - P14 DOI: 10.1055/s-0036-1584477 https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0036-1584477

4) S2e-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und des Berufsverbands deutscher Urologen (BDU): Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS), Stand 19.11.2014, AWMF-Reg.Nr. 043-035 http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-035.html

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