Zecken/Frühsommer-Meningoenzephalitis

RISIKOGEBIETE FAST UNVERÄNDERT

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) entfielen auch im letzten Jahr die meisten Erkrankungen an der Frühsommer-Meningoenzephalitis auf Süddeutschland. Die "FSME-Karte"blieb fast unverändert.

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Im letzten Jahr wurden dem RKI insgesamt 260 FSME-Erkrankungen gemeldet. Dies entspricht einem leichten Rückgang gegenüber 2009 . Er wird jedoch nicht als Trend gewertet, da die Zahl der Erkrankungen sich in den letzten 10 Jahren auf relativ stabilem Niveau zwischen 239 bis 313 Erkrankungen bewegte.

Die Mehrzahl (246 Meldungen) hat sich in Deutschland in den bekannten Endemie-Regionen infiziert. Als solche definiert das Robert-Koch-Institut Kreise oder Kreisregionen mit signifikant mehr als 1 Erkrankung auf 100 000 Einwohnern. Die Landkarte hat sich gegenüber dem letzten Jahr kaum verändert. Nur der Stadtkreis Offenbach ist neu hinzu gekommen. Neben der offiziellen Karte des RKI sind noch “FSME-Karten” anderer Urheber im Umlauf, in denen teilweise deutlich mehr Kreise eingefärbt sind, warnt das RKI. Dies kann zur Verwirrung führen, da die Pflicht zur Kostenerstattung der Impfung seitens der Krankenkassen nur für Personen aus den Risikogebieten besteht. Die Impfung wird in den Endemie-Regionen allen Menschen empfohlen, die in Beruf oder Freizeit zeckenexponiert sind.

Impfquote gestiegen
Die Impfquote ist in den letzten Jahren gestiegen. In Bayern waren 2009/2010 im Mittel 55,3 Prozent der Schulanfänger geimpft, in Baden-Württemberg waren es im Mittel 38,6 Prozent. Die Vergleichszahlen für 2003 sind 14,4 Prozent für Bayern und 6,4 Prozent für Baden-Württemberg. Das RKI geht aber davon aus, dass die Impfquote bei Erwachsenen deutlich geringer ist. Interessant sind die Ergebnisse einer Umfrage unter 107 Patienten aus Bayern, die im Jahr 2007 an einer FSME erkrankt waren. Zwar traten die ersten Erkrankungen bereits im Februar auf. Die meisten Fälle entfielen jedoch auf die Monate Mai bis Juli. Fast alle Patienten waren wegen der FSME-Erkrankung in stationärer Behandlung.

Dies bedeutet, dass die Zahl der Infektionen deutlich höher ist als die Zahl der Meldungen. Laut RKI verläuft die Infektion nur in einem Drittel der Fälle symptomatisch. Von diesen entwickeln die meisten nur milde grippale Symptome. Bei einem Drittel komme es jedoch zu einem schweren Krankheitsverlauf mit Beteiligung des zentralen Nervensystems mit Meningitis, Enzephalitis oder Myelitis. Ein Drittel der Erkrankten war beruflich regelmäßig im Freien tätig. Die anderen waren durch Freizeitaktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren, Hobbygärtnerei und Wandern gefährdet. Die meisten Patienten wussten von der Möglichkeit einer Impfung, hatten für sich persönlich aber kein Risiko gesehen. Quelle: aerzteblatt.de 

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