Diejenigen, die eine Reiseapotheke mit in den Urlaub nehmen, haben im Durchschnitt fünf Arzneimittel im Gepäck. © TeresaKasprzycka / iStock / Getty Images Plus

Reiseapotheke | Umfrage

REISEAPOTHEKE FEHLT OFT IM GEPÄCK

Jetzt, wo für viele der große Sommerurlaub bevorsteht, sollte man beim Packen des Koffers auch an die Reiseapotheke denken. Für viele Deutschen scheint das Thema Medikamente im Urlaub aber nicht so wichtig zu sein, wie eine Umfrage nun festgestellt hat.

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Sommer, Sonne, Strand und dann eine Erkältung – damit rechnen wohl die Wenigsten, wenn sie in den Urlaub fahren. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK. Unter den 2000 befragten Deutschen fährt fast jeder Fünfte ohne eine Reiseapotheke in den Urlaub. Diejenigen, die darauf achten, dass auch die Arzneimittel nicht im Gepäck fehlen dürfen, nehmen im Durchschnitt fünf Arzneimittel mit, wobei Männer maximal vier und Frauen maximal sechs Präparate einpacken. Pflaster und Schmerzmittel haben immerhin mehr als die Hälfte der Befragten auf ihrer Reise dabei. Immerhin noch 31 Prozent sind gegen Magen-Darm-Beschwerden gewappnet. Wer bei strahlendem Sonnenschein eine Erkältung bekommt, muss sich dann vor Ort nach Arzneimitteln umschauen, denn von den Befragten nehmen nur 29 Prozent Hustenbonbons, 27 Prozent Nasensprays und 26 fiebersenkende Präparate mit.

Doch nicht nur bei einer Erkältung oder bei Magen-Darm-Beschwerden sind die Deutschen schlecht vorbereitet. Auch bei kleineren Unfällen sieht es schlecht mit der eigenen Versorgung aus. Etwa zwei Drittel haben weder Verbandszeug, noch Desinfektionsmittel oder Wund- und Heilsalbe im Gepäck. „Ein Wunddesinfektionsmittel gehört aber zwingend in jede Reiseapotheke“, empfiehlt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt von der Pronova BKK. Wärmepflaster, Schmerz- und Wärmegele packen nur rund 23 Prozent ein.

Dabei gibt es entsprechend preisgünstige Reiseausstattungen mit Standardmedikamenten in den Apotheken, wie die Krankenkasse erklärt. Dennoch präferieren sie eine persönliche und individuelle Beratung vor Ort. „Was in eine Reiseapotheke gehört, hängt natürlich von Reiseziel, Reisedauer und den Bedürfnissen der Mitreisenden ab“, sagt Herold. „Grundsätzlich ist es zu empfehlen, solche Medikamente mit sich zu führen, die auf der Hin- und Rückreise möglicherweise schnell benötigt werden. Viele Präparate sind am Reiseziel zudem nicht in gewohnter Qualität, schlimmstenfalls gar nicht erhältlich“.

Werden wichtige Medikamente mitgeführt, sollten diese im Handgepäck verstaut werden. Auch bei einer Dauermedikation sollte man lieber etwas mehr einpacken, da man nicht abschätzen kann, ob eine plötzlich auftretende Veränderung den gesamten Reiseplan durcheinanderwirft. Beispielsweise könnte der Aufenthalt unerwartet verlängert werden. Für alle mitgeführten Arznei- und Hilfsmittel gilt, auf die Lagerungshinweise und das Verfallsdatum zu achten.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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