Regelmäßiges Rad fahren ist optimal, um ein paar Pfunde loszuwerden. © Ruslan Ivantsov / 123rf.com

Adipositas | Studie

RADELN FÜR DIE GESUNDHEIT

Immer mehr Menschen in Deutschland sind leicht oder sogar stark übergewichtig, Tendenz steigend. Der Weg ins Fitnessstudio fällt vielen Betroffenen schwer, denn sie fühlen sich unter den Sportbegeisterten oft unwohl und beobachtet. Der Schwung aufs Fahrrad könnte da schon der Weg in die richtige Richtung sein.

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Mehr als zwei Drittel der Deutschen besitzen einen Drahtesel. Allerdings nutzt nur etwa ein Drittel das Fahrrad täglich oder mehrmals in der Woche, wie die Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2017 zeigen. Dabei wäre es, selbst für Sportmuffel, ganz einfach beziehungsweise man könnte es einrichten, etwa 30 Minuten am Tag in die Pedale zu treten. Da sich die Intensität individuell dosieren lässt, ist Radfahren auch für Untrainierte geeignet. Diese Art und Weise sich täglich fortzubewegen ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern beugt auch erwiesenermaßen Krankheiten wie Diabetes Typ 2, Adipositas und Herzkrankheiten vor. Um die Bewegung mit dem Drahtesel regelmäßig in seinen Alltag zu integrieren, sollte man sich etwas suchen, mit der sich die Bewegung gut vereinbaren lässt.

Mit dem Auto zur Arbeit fahren, das kann jeder. Aber morgens gemütlich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, das ist dann schon etwas anderes. Es ist nicht nur gesund, sondern macht auch Spaß, ist gut für die Gelenke und hat ganz nebenbei noch einen positiven Effekt auf die Anzeige der Waage. Jetzt stellt sich nur die Frage: Muss man sich dann abends noch zusätzlich ins Fitness-Studio quälen und ein schweißtreibendes Programm absolvieren?

Dieser Frage hat sich nun ein Team der Universität Kopenhagen angenommen. Es wurde untersucht, inwieweit der Weg mit dem Rad zur Arbeit und der Besuch im Fitness-Studio in Sachen Abnehmen als gleichwertig betrachtet werden können. Die Studienteilnehmer wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe fuhr über einen Zeitraum von sechs Monaten jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Teilnehmer der zweiten Gruppe absolvierten nach der Arbeit ein 35-minütiges Training im Fitness-Studio, bei dem sie sich allerdings nicht überanstrengen sollten. Die dritte Gruppe machte ein 55-minütiges intensives Training, das auf 70 Prozent der maximalen Leistung ausgelegt war und durch einen Herzfrequenzmonitor kontrolliert wurde. Die letzte Gruppe diente als Kontrollgruppe und nahm keinerlei sportliche Betätigungen wahr.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen, denn die Radfahrer haben im Vergleich zur Kontrollgruppe nach dem Erhebungszeitraum im Durchschnitt etwa 4,5 kg mehr an Fettmasse verloren. Die Teilnehmer der zweiten Gruppe haben immerhin 2,6 kg Fett verloren und die Teilnehmer des intensiven Fitnessprogramms immerhin 4,2 kg. Die Studie zeigt, dass sich mit dem Treten der Pedale die gleichen Effekte erzielen lassen wie beim Training im Fitnessstudio. Eine gute Alternative für Menschen, die nicht gern gemeinsam mit anderen Leuten schwitzen oder in der Gruppe trainieren. Und dann kann man sich auch guten Gewissens abends nach getaner Arbeit auf die Couch zurückziehen.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Ärzteblatt

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