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Gesundheitssystem

PRAXISGEBÜHR PRO ARZTBESUCH?

Die Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (dggö) schlägt vor, die Praxisgebühr mit 5 Euro pro Besuch auf alle Arztbesuche auszuweiten.

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Die Zahlung pro Quartal und eine andere Zuzahlung, nämlich je zehn Euro für die ersten 28 Tage im Krankenhaus sollen gestrichen werden. Die Gesundheitsökonomen, darunter Friedrich Breyer, Vorsitzender der dggö, und Jürgen Wasem von der Universität Duisburg, erhoffen sich durch ihre vorgeschlagene Maßnahme einen Rückgang der im internationalen Vergleich häufigen Arztbesuche in Deutschland .

Das System der Zuzahlung in der gesetzlichen Krankenversicherung müsse reformiert werden, erklärte Breyer. „Zuzahlungen sollten nicht einfach die Krankenkassen entlasten, sondern das Verhalten der Versicherten in Richtung Sparsamkeit steuern.“ Dabei plädierte der Konstanzer Gesundheitsökonom dafür, Zuzahlungen dort zu erheben, wo die Entscheidung zur Inanspruchnahme einer Leistung maßgeblich vom Patienten selbst getroffen wird.

Insgesamt erwarten die Ökonomen nach der regelmäßigen Erhebung der fünf Euro und der Abschaffung der Krankenhauszuzahlung Einnahmen 2,4 Milliarden Euro anstatt wie bisher 2,2 Milliarden Euro. Dabei nehmen sie an, dass es etwa zehn Prozent weniger Arztbesuche geben wird. Einige Gesundheitspolitiker der Koalition lehnen die Vorschläge der Wissenschaftler jedoch bereits ab. Hessens Sozialminister Stefan Grüttner verlangt stattdessen eine völlige Abschaffung der Praxisgebühr. Sie habe keine Steuerungswirkung und sie bedeute für die Ärzte noch mehr bürokratischen Aufwand. Auch Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte bereits für die Abschaffung der Gebühr plädiert. Quelle: ER/aerzteblatt.de

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