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Aspirin-Story

FÜR KOPF UND HERZ FOLGE 4

Der Werbetexter Sebastian und seine Schwester, die PTA Anjuli, erleben rund um ein Arzneimittel, das Sie bestimmt kennen, ein paar Abenteuer, die amouröse Verwicklungen der PTA zur Folge haben.

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Ach, Anjuli! Sebastian, von Beruf Texter in einer Werbeagentur, lief langsam neben seiner hübschen Schwester her. Sie redete ununterbrochen und Sebastian sah die untrüglichen Anzeichen dafür, dass es ihr nicht gut ging: Dann wirkte ihre Nase ein wenig blass und sie hatte dunkle Schatten unter den Augen. Dabei war sie doch eine unglaublich bezaubernde Person, mit ihren dunklen Locken und den großen, braunen Augen. Zumindest die leuchteten gerade beim Sprechen. „Die Apotheke hat mich auf eine Veranstaltung geschickt, da ging es um Aspirin“, berichte Anjuli, die als PTA arbeitet und völlig in diesem Beruf aufgeht. „Das war so super, Mensch, ich muss dir das erzählen…“ Sebastian, der wenig Lust hatte, über medizinische Studien vollgetextet zu werden, von denen er sowieso kein Wort verstand, unterbrach sie schnell: „Was macht eigentlich Ben?“ Anjuli blieb abrupt stehen. Ups, falsche Frage.

„Weiß nicht“, antwortete sie und es legte sich wieder ein Schatten über ihr Gesicht. Nun war das Liebesleben seiner Schwester ein immerwährender Schauplatz großer Gefühle. Sebastian wusste das, Männer flogen nun mal auf die kapriziöse Anjuli, aber mit diesem Ben schien es doch anders zu sein. Man hatte sich auf einem Filmdreh für einen Werbespot kennengelernt, den Sebastian selbst konzipiert hatte. Ben, von Beruf Schauspieler, war ein muskulöser Typ mit Vollbart, recht gut aussehend, der voll auf seine kleine Schwester abgefahren war und sie auf Händen trug. Wieso jetzt schon wieder dunkle Wolken am Horizont aufzogen, konnte Sebastian nicht recht verstehen. Anjuli schob die Unterlippe ein wenig vor und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Sebastian wusste, ein Gewitter zog auf. Um Himmels willen! „Der könnte sich auch mal wieder melden“, sagte Anjuli. „Ich hab ihn lange nicht gesehen.“

Nach einem kurzen Blick ins Gesicht seiner Schwester fürchtete Sebastian einen ganz kleinen Moment lang, dass die Stimmung kippen könnte. Dann doch lieber die Studie über das Kopfschmerzmittel! „Du wolltest mir was über Aspirin erzählen“, hakte Sebastian hastig nach und griff nach dem Arm seiner Schwester, weil die gerade geistesabwesend einen Schritt auf die Fahrbahn zu machte, um zu der Verkehrsinsel zu gelangen, die beide Spuren voneinander trennte. Offensichtlich ein wenig verwirrt, blieb Anjuli stehen und schaute ihn an. Langsam breitete sich wieder dieses Strahlen über ihr Gesicht aus, das Sebastian so mochte, und sie bekam ein Funkeln in ihre Augen – Anjuli brannte einfach für ihren Beruf. „Die haben herausgefunden, dass die Aspirin Tablette viermal schneller zerfällt als Ibuprofen- und sogar Ibuprofen-Lysin-Tabletten1!“ trompetete Anjuli. „Wow, wie haben die denn das gezeigt?“, fragte Sebastian schnell nach, damit die Ben-Klippe elegant umschifft werden konnte.

„Mithilfe eines bildgebenden Verfahrens!“ Anjuli redete in ihrer Begeisterung nach wie vor sehr laut, was einen Ordnungspolizisten, der gerade Knöllchen verteilte, veranlasste, misstrauisch aufzublicken. „Erzähl, aber ein bisschen leiser“, forderte Sebastian sie auf und postierte sie auf dem Gehweg genau gegenüber der Verkehrsinsel. „Also“, sagte seine Schwester, die stehen blieb, „man hat per Szintigraphie, so nennt man das bildgebende Verfahren, die Zerfallsgeschwindigkeit der Tabletten nachgewiesen. Man konnte der Ibuprofen-, Ibuprofen-Lysin- und der Aspirin Tablette quasi beim Zerfall zugucken, cool, oder? Und das ging bei Aspirin eben ruck-zuck. Und das Beste daran ist, dass es bei Aspirin auch funktioniert, wenn die Leute vorher was gegessen hatten! Guck mal, die Verkehrsinsel“ – Anjuli zeigte mit dem Finger drauf – „Das ist jetzt der Mageninhalt. Und der gelöste Wirkstoff Acetylsalicylsäure aus der in Rekordzeit zerfallenen Aspirin Tablette fließt wie diese Fahrbahn über sogenannte Magenstraßen drum herum und landet – zack – im Dünndarm, wo der Körper den Wirkstoff dann aufnimmt.“

Sebastian, der in Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit den zahlreichen Darreichungsformen von Aspirin gemacht hatte, war beeindruckt. Ihm war sowieso schon aufgefallen, dass die weiterentwickelte Aspirin Formulierung wirklich sehr schnell Wirkung zeigte. Anjuli, die PTA, war dazu wirklich gut informiert und hat es ihm empfohlen. Jetzt lag stets eine grüne Packung in seiner Schreibtischschublade, sozusagen auf Abruf. „Die Aspirin Tablette zerfällt aber nicht nur viermal schneller als die Ibuprofen- und Ibuprofen-Lysin Tabletten. In der Folge flutet der Aspirin Wirkstoff Acetylsalicylsäure auch rascher an als Ibuprofen und Ibuprofen-Lysin und erreicht die maximale Plasmakonzentration innerhalb von 20 Minuten. Ibuprofen benötigt dafür 68 Minuten und auch Ibuprofen-Lysin braucht doppelt so lange, etwas mehr als 40 Minuten. Verstehst Du, das ist eine sensationelle Information!“

„Toll“, antwortete Sebastian und konnte sich nicht recht erklären, dass Anjuli plötzlich stutzte, ihren rebellischen Blick aufsetzte, den Turbo einschaltete und über Fahrbahn und Verkehrsinsel spurtete, um auf die andere Seite zu gelangen. Dort lag zwar ihre Apotheke, doch soweit er wusste, war die Mittagspause noch gar nicht vorbei. Sebastian rannte hinterher, wich gerade noch einem hupenden Autofahrer aus und stoppte schließlich vor dem Schaufenster der Brunnen-Apotheke, vor dem ein einsamer Mensch im Holzfällerhemd stand, mit einem kleinen Blumenstrauß in der Hand. Halt, das war doch Ben! Anjuli blieb vor ihm stehen; Sebastian, der nach Luft japste, hörte ihn sagen: „Liebes, ich muss dir was erzählen…“ Irgendetwas in seiner Stimme schaltete die Revoluzzer-Stimmung seiner Schwester schlagartig aus. Sebastian, der sie ja nur von hinten sah, kriegte mit, wie ihre Schultern heruntersackten; Ben hob seine Arme und legte die Hände behutsam um ihr Gesicht. Sebastian ging zurück in sein Büro. Denn eine vor Rührung ergriffene Schwester war einfach mehr, als er ertragen konnte….

Wie es weitergeht, erfahren Sie in der nächsten Aspirin-Story "Mit Kopf und Herz", Folge 5.

Alexandra Regner,
PTA/Redaktion


1 Stevens H, Voelker M, Gow L, Bieri G. In-vivo disintegration and absorption of two fast acting aspirin tablet formulations compared to ibuprofen tablets using pharmacoscintigraphy. Journal of Drug Delivery Science and Technology 51 (2019): 535-541.

Wer noch einmal nachlesen möchte, wie alles begann, findet hier die Folgen 1-3:
Aspirin-Story - Folge 1
Aspirin-Story - Folge 2
Aspirin-Story - Folge 3


Aspirin® 500 mg überzogene Tabletten
Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.)

Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Wirkstoff: Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.), 500 mg; sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Natriumcarbonat, hochdisperses Siliciumdioxid; Tablettenüberzug: Hypromellose, Zinkstearat (Ph.Eur.), Carnaubawachs. Anwendungsgebiete: Bei Fieber und/oder leichten bis mäßig starken Schmerzen wie z.B. Kopfschmerzen, Schmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts, Zahnschmerzen sowie Muskelschmerzen. Bitte beachten Sie die Angaben für Kinder und Jugendliche. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate oder einen der sonstigen Bestandteile von Aspirin; wenn in der Vergangenheit gegen Salicylate oder ähnliche Arzneimittel (insbesondere andere nichtsteroidale Entzündungshemmer) mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde (z.B. mit Urtikaria, Angioödem, schwere Rhinitis, Schock); aktives peptisches Ulkus; hämorrhagische Diathese; schwere Leber- oder Niereninsuffizienz; schwere, nicht eingestellte Herzinsuffizienz; Kombination mit Methotrexat von mehr als 20 mg pro Woche; gleichzeitige Behandlung mit oralen Antikoagulanzien; ab dem 6. Monat der Schwangerschaft. Nebenwirkungen: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. Blutungen und Blutungsneigung (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Purpura etc.) bei Verlängerung der Blutungszeit. Das Blutungsrisiko kann nach Absetzen noch 4-8 Tage anhalten. Infolgedessen kann das Blutungsrisiko bei Operationen erhöht sein. Auch intrakranielle und gastrointestinale Blutungen können vorkommen. Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische Reaktionen, Asthma, Angioödem. Kopfschmerzen, Schwindel, Hörverlust, Tinnitus; diese Störungen sind gewöhnlich Zeichen für eine Überdosierung; intrakranielle Blutung. Bauchschmerzen, okkulte oder offenkundige Gastrointestinalblutungen (Hämatemesis, Meläna etc.) mit der Folge einer Eisenmangelanämie; Das Blutungsrisiko ist dosisabhängig. Magenulzera und -perforationen. Anstieg der Leberenzyme, weitgehend reversibel nach Absetzen der Therapie; Leber-schädigung, hauptsächlich hepatozellulär. Urtikaria, Hautreaktionen. Reye-Syndrom.
Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland Stand 07 / 2014


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