Hautpflege
PORENTIEF REIN
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Etwa dreihunderttausend Poren sitzen im Gesicht. Sie bilden die Ausgänge für Schweiß- und Talgdrüsen. Letztere sind dabei besonders aktiv und scheiden Sebum aus, was zu fettigen Hautarealen führt – bekannt bei Akne und Mischhaut als „T-Zone”, also Stirn, Nase, Kinn und teilweise auch auf Wangen. Im Kinnbereich zeigt sich eine Neigung zu vergrößerten Poren häufig durch hormonelle Schwankungen im normalen weiblichen Zyklus.
Im Alter wachsen PorenEin ebenmäßiger und frisch-rosiger Teint lässt das Hautbild jünger wirken. Etwa ab dem 40. Lebensjahr kann die Haut von Raucherinnen der ständigen Nikotinzufuhr schlechter entgegenwirken. Sie wirkt fahl, matt und grau, das Hautbild verändert sich schleichend. Auch Altern an sich, Umwelteinflüsse und eine individuelle genetische Disposition sind Faktoren, die das Hautbild und somit auch die Größe der Poren beeinflussen.
Ende 40 zeigt sich die altersbedingte Porenvergrößerung: Sie sind doppelt so groß wie mit 25 Jahren. Während dem normalen Altern verlieren Poren an elastischen Fasern, das Bindegewebe erschlafft, die Haut verliert an Festigkeit. Bei junger Haut müssen sich Porenwände dehnen, wenn sich Talg darin bildet und sie verstopft. Auch sie verlieren mit der Zeit an Elastizität und wirken größer. Ebenso kann trockene Haut betroffen sein, weil Poren zwar flacher erscheinen, sich das Hautrelief trotzdem vergrößert.
Wunderwaffe Poren-Minimierer Was früher nur bei Akne und Mischhaut zum Standardpflegeprogramm gehörte, gibt es nun für alle Hauttypen. Porenverfeinernde Spezialprodukte werden insbesondere in Apotheken und Kosmetikinstituten angeboten. Es gibt sie als Serum, Emulsion, Gel oder Creme. Dabei haben sie unterschiedliche Wirkmechanismen: Extrakte, beispielsweise aus grünem Tee, regulieren die Sebumproduktion und wirken gleichzeitig mattierend. Enzyme oder Fruchtsäuren glätten die Hautoberfläche, Algen verbessern ihre Elastizität. Meistens werden sie als Extra zur herkömmlichen Pflege verwendet.
Empfehlen Sie einer Kundin mit Mischhaut eine porenverfeinernde Lotion, die morgens und abends nach der Reinigung und vor der eigentlichen Pflegecreme aufgetragen wird. Für sensible Haut möglichst keine Produkte mit hohem Fruchtsäureanteil anbieten, das führt nur zu unnötiger Hautreizung. Thymian und Teeblattextrakte wirken adstringierend, was hier meist völlig ausreicht. Normale Haut möglichst nur an betroffenen Stellen mit entsprechenden Produkten behandeln. Peelings oder Seren mit Alpha-Lipon- oder Salicylsäure sind geeignet. Für ölige Haut ist ein multipel wirkender Minimierer, der auch als alleinige Pflege verwendet werden kann, ratsam.
Inhaltsstoffe wie Teebaumöl, porenverfeinernde Algenextrakte und mattierende Substanzen, wie Kaolin oder Reisstärke sind eine hilfreiche Grundlage. Empfehlen Sie Kundinnen mit öliger Haut zusätzlich ein passendes Peeling, welches drei Mal pro Woche zum Einsatz kommen sollte. Generell sind Peelings eine gute Möglichkeit, abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen.
Mitesser lassen sich so besser lösen und haben wenig Chancen, dass sich die Haut hier weiter verhornt. Je nach Hauttyp gibt es Produkte mit sehr feinen und gröberen Peelingpartikeln. Sensible Haut sollte nur mit Produkten bearbeitet werden, die speziell auf ihre empfindlichen Bedürfnisse abgestimmt sind. Ein Peelingbürstchen unterstützt den Effekt, macht die Haut frisch und sauber. Lediglich Kundinnen, die zu Couperose neigen, sollten selten peelen.
Make-up: ja oder nein? Moderne Produkte sind wahre Hightechemulsionen. Bei großporiger Haut ist flüssiges Make-up besonders geeignet. Am besten dünn mit einem entsprechenden Schwämmchen auftragen. Auch Mineral-Make-up und -puder eignen sich bestens. Sie bieten eine natürliche Mattierung, ohne Poren zu verstopfen. Produkte mit Glitzerpartikeln und Schimmerpuder sind nichts für große Poren und vergrößern optisch um das Doppelte. Im Hinblick auf Rouge empfehlen Sie mattes Rouge ohne Schimmerpartikel.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 03/13 auf Seite 54.
Kirsten Metternich, Journalistin