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Top im Job

OHNE SIE GEHT NICHTS

Enzyme steuern unseren Stoffwechsel, indem sie biochemische Reaktionen ermöglichen, die ohne sie nicht ablaufen würden. Als Arzneimittel eingesetzt können sie gezielt bestimmte Prozesse unterstützen.

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on der Verdauung bis zur Vererbung – Enzyme sind immer beteiligt. In jeder Zelle sind einige hundert verschiedene Enzyme enthalten, die alle notwendigen Stoffwechselschritte katalysieren. Gesteuert wird ihre Produktion und Aktivität zum Beispiel mithilfe von Hormonen. Ein komplexes System – aber ohne Enzyme wäre Leben gar nicht möglich.

Biokatalysatoren Ein Enzym besteht bis auf wenige Ausnahmen aus einem Proteinanteil und weiteren Cofaktoren, die es für seine Aufgabe benötigt. Im ersten Schritt der Enzymreaktion bildet sich ein Komplex zwischen dem Enzym und seinem Substrat. Als Substrat bezeichnet man die Ausgangssubstanz, die mithilfe des Enzyms umgesetzt wird. Die Komplexbildung geschieht im aktiven Zentrum des Enzyms, einem spalt- oder höhlenförmigen Hohlraum im Molekül.

Enzyme sind dabei sehr spezifisch, sowohl was das Substrat als auch die Art der Reaktion angeht. Das heißt, ein bestimmtes Enzym kann normalerweise nur mit einem ganz bestimmten Substrat oder chemisch eng verwandten Substraten in Wechselwirkung treten, da nur diese in das aktive Zentrum passen . Außerdem kann nur eine bestimmte Reaktion katalysiert werden.

Dies hat den Vorteil, dass im Normalfall keine unerwünschten Nebenreaktionen ablaufen und dadurch auch keine schädlichen Nebenprodukte entstehen. Im Enzym-Substrat-Komplex, den man als eine Art aktivierten Übergangszustand ansehen kann, läuft nun die chemische Reaktion ab. Das Substrat wird dabei zum gewünschten Endprodukt und verlässt das aktive Zentrum des Enzyms.

Den Selbstheilungsprozess beschleunigen Enzyme können auch therapeutisch eingesetzt werden, beispielsweise wenn die körpereigene Produktion zu gering ist. So wird Pankreatin, eine Kombination aus Lipasen, Amylasen und Proteasen, bei einer Schwäche der Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse verwendet. Enzyme können aber auch gezielt eingesetzt werden, um in körpereigene Prozesse einzugreifen. So wirken Bromelain (Ananas) und Papain (Papaya) sowie das tierische Trypsin entzündungshemmend und abschwellend und damit auch schmerzlindernd. Sie können daher bei Sportverletzungen, entzündlich-rheumatischen Beschwerden und Venenerkrankungen verwendet werden.

Magensaftresistente Zubereitungen nötig Da diese Enzyme alle aus einem Eiweißanteil bestehen, nutzt es nichts, Ananas- oder Papaya-Enzyme über die Nahrung aufzunehmen. Sie würden von der Magensäure denaturiert und wären damit unwirksam. Außerdem kann man gar nicht so viel Obst essen, um auf therapeutisch wirksame Mengen an Enzymen zu kommen. Geeignet sind daher nur hochdosierte Zubereitungen mit magensaftresistentem Überzug.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/14 auf Seite 22.

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

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