Schüßler-Salze: Salz des Monats
NR. 4 KALIUM CHLORATUM D6
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Kaliumchlorid: Haut- und Schleimhautentzündungen Dr. Schüßler verordnete seinen Patienten die Nr. 4 vorwiegend bei Haut- und Schleimhautentzündungen wie beispielsweise Tonsillitiden und Gastroenteritiden, aber auch bei Verletzungen . Kalium chloratum hat sich nicht nur bei akuten, sondern auch chronischen Entzündungen, zum Beispiel der Schleimhäute, bewährt. Dazu zählen Magen- und Darmschleimhaut-, Nierenbecken-, aber auch Gelenkentzündungen.
Das zweite Entzündungsstadium ist durch Fibrin-Absonderungen (Faserstoff) gekennzeichnet. Wie Schüßler herausfand, löst Kaliumchlorid faserstoffhaltige Exsudate und fördert deren Abtransport über die Lymphgefäße – so kann die Entzündung ausheilen. Die Exsudate beobachtete Schüßler auf der Schleimhaut bei Mund-, Hals- und Rachenentzündungen und auch auf der Haut als weißliche Auflagerungen bei Ekzemen.
Die Nr. 4 im täglichen Beratungsgespräch Die folgenden Beschwerden sprechen gut auf das Salz Nr. 4 an: Katarrhe der Schleimhäute (beachten Sie: in Kombination oder als Folgemittel von Salz Nr. 3) wie Konjunktivitis, Blepharitis; Pharyngitis, Tonsillitis, Rhinitis (hier: Stockschnupfen). Außerdem: Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen der Gelenke sowie rheumatische Entzündungen wie Arthritiden, primär chronische Polyarthritis und Bursitis; Gastroenteritis (auch mit Durchfall), Colitis und Colitis irritabile, Zystitis, Urethritis (akut und chronisch).
Kalium chloratum ist ebenso hilfreich bei: Tubenkatarrh, Otitis/Otitis media – auch mit Schwerhörigkeit; bei Quetschwunden, generell Verletzungen wie zum Beispiel Schnittwunden, Verstauchung – auch Brandwunden ersten und zweiten Grades. Zu den Indikationen für dieses Salz zählen weiter: Warzen (das Salz oral und perkutan als D4-Salbe empfehlen); Fettunverträglichkeit, weiche Lymphknotenschwellungen nach Infekten, Aphthen; Neigung zur Polypenbildung; generell Beschwerden mit weißlichem Auswurf, weißlichem Sekret, zum Beispiel aus Augen, Nase und Rachen; Husten mit Bronchitis und immer wiederkehrenden Entzündungen der Bronchialschleimhäute; Hyperacidität des Magens; Niereninsuffizienz; Menstruationsstörungen mit dicklich-schwärzlichem Blut; entzündliche Ödeme mit Rötung (zusammen mit Ferrum phosphoricum), Hautaffektionen (Flechten mit weißlicher Auflagerung oder Schuppung); Cellulite.
Adjuvante Einnahme hilfreich Kalium chloratum sollten Sie Ihren Kunden in der Apotheke bei den folgenden Erkrankungen unterstützend empfehlen: Pyelonephritis, infektiöse Erkrankungen wie Diphterie, Hepatitis (zusammen mit Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 und Nr. 6 Kalium sulfuricum D6), Pneumonie, Pleuritis sowie bei den Kindererkrankungen Masern, Mumps, Scharlach und Diphterie.
Alle Beschwerden, die nach Impfungen oder Vollnarkose auftreten wie Hautirritationen und Haarausfall, sprechen gut auf Kalium chloratum an. Empfehlen Sie Ihren Kunden dieses Salz ebenso bei Pseudokrupp und bei Augenerkrankungen wie Katarakt, Netzhaut- und Hornhautentzündungen.
Professor bestätigte Schüßlers TheorieDer renommierte Pharmakologe und Greifswalder Professor Hugo Schulz (1853 – 1932), der zusammen mit Dr. Arndt das Arndt-Schulz-Gesetz zur Wirkung von Arzneistoffen aufstellte (kleine Reize fördern den Gesamtorganismus und regen ihn zu Gegenmaßnahmen an; große Reize hemmen ihn und größte Reize lähmen ihn), bestätigte in einer Vorlesung Schüßlers Einsatz von Kalium chloratum bei Schleimbeutelentzündungen. Bei mehreren Erdarbeitern mit einer Bursitis hatte ein ihm bekannter Arzt große Erfolge mit der Nr. 4 zu verzeichnen. Schulz bezieht die Heilungen darauf zurück, dass das Salz Exsudate auflöst.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 04/11 auf Seite 22.
Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor