Grafische Darstellung des Coronavirus
In den letzten Monaten wurden zwei weitere Virusvarianten bekannt, wovon eine bereits in Deutschland angekommen ist. © Jakub Rupa / iStock / Getty Images Plus

Mutation | Infektiösität

NOCH ZWEI VARIANTEN

Das Coronavirus entwickelt sich weiter. Nun berichten Experten von zwei neuentdeckten SARS-CoV-2-Varianten, die das Potenzial haben, der Immunantwort zu entkommen. Eine davon konnte schon in Deutschland nachgewiesen werden.

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Januar 2020 wurde die erste Infektion mit SARS-CoV-2 in Deutschland festgestellt. Mittlerweile existieren hunderte Mutationen und Varianten des Virus. Die Coronavirus-Variante B.1.525 ist erst vor Kurzem entstanden, wurde aber inzwischen in 19 Ländern insgesamt 280 mal nachgewiesen. Erstmals entdeckt wurde B.1.525 Mitte Dezember in Großbritannien. Die Variante zeigt eine Reihe von Mutationen, die Experten aufhorchen lassen. Drei davon betreffen das Spike-Protein: Q52R, E484K und Q677H.

Eine dieser Mutationen, E484K, ist bereits bekannt und auch in der südafrikanischen Variante B.1.351 und der brasilianischen P.1 vorhanden. Sie soll der Grund dafür sein, dass das Virus dem Immunsystem zum Teil entkommt. Ob dies auch für B.1.525 gilt, ist bislang unklar. Was die anderen Spike-Mutationen bewirken, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Der dritte Mutation Q677H wurde allerdings schon in sechs Virusvarianten im Süden der USA entdeckt. Somit könnte diese Mutation vorteilhaft für das Coronavirus sein.

Zusätzlich zu den Mutationen am Spike-Protein soll die neue Variante drei Deletionen mit der ansteckenderen britischen Variante B.1.1.7 gemeinsam haben. Eine davon mache B.1.525 doppelt so infektiös wie den Wildtypen.

Kurz erklärt
Deletion:
Bei einer Mutation wird Erbmaterial fehlerhaft kopiert. Bei einer Deletion gehen Nukleotidpaare verloren. Es gibt auch die Insertion (wenn zusätzliche Nukleotidpaare eingefügt werden) und viele weitere Arten.
Wildtyp: die nicht-mutierte, ursprüngliche Form eines Virus
Mutation / Variante: Die Mutation ist die Veränderung im Erbmaterial an einer bestimmten Stelle. Die Variante ist das Virus mit dieser mutierten Erbinformation. Deshalb kann eine Mutation in mehreren Virusvarianten vorkommen. Umgekehrt kann eine Virusvariante mehrere Mutationen in sich tragen.

Eine weitere Variante breitet sich derzeit in New York aus: B.1.526. Sie tauchte erstmals im November 2020 auf. Bisher ist über die Eigenschaften der Variante wenig bekannt, doch sicher ist: Die Variante weist sieben Mutationen im Spike-Gen auf. Vier von ihnen könnten von Bedeutung sein, zwei die Infektiösität erhöhen.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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