Eine Hand hält die farbige Schleife in der Hand, die symbolisch für das Blasenkrebs-Bewusstsein steht.
Das Harnblasenkarzinom ist der zweithäufigste urologische Tumor. © Chinnapong / iStock / Getty Images Plus

Onkologie | Forschungsprojekt

NICHT ZU UNTERSCHÄTZEN: DAS HARNBLASENKARZINOM

Das Harnblasenkarzinom ist einunterschätzter Krebs, obwohl es der zweithäufigste der urologischen Tumore ist. Männer sind drei- bis viermal häufiger betroffen als Frauen. Ein neues EU-Projekt der Abteilung für Experimentelle Urologie an der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie soll zu einer Verbesserung der Behandlung führen.

Seite 1/1 1 Minute

Seite 1/1 1 Minute

Behandelt wird Blasenkrebs im metastasierten Status meist mit Chemo- oder Immuntherapie. Ein Innsbrucker Forschungsteam unter der Leitung von Zoran Culig und Renate Pichler von der Abteilung für Experimentelle Urologie untersucht gemeinsam mit Teams von der Universität Luxembourg und dem deutschen Unternehmen Mosaiques Möglichkeiten, die Behandlung dieser Krebsart zu personalisieren. „Dadurch erwarten wir uns die Verbesserung der Lebensqualität und besseres Überleben“, so die beiden Innsbrucker Forscheri.

In ungefähr 75 Prozent aller Erstdiagnosen handelt es sich um nicht-invasive Tumoren, die organerhaltend therapiert werden können. 50 Prozent aller lokal begrenzten invasiven Tumoren metastasieren mit der Zeit – trotz radikaler Operation. In diesem Zustand fallen die Überlebenschancen sehr schlecht aus: Prognostiziert werden drei bis sechs Monaten ohne weitere Therapie.

Das von der Europäischen Union und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderte, internationale Forschungsprojekt ReDIRECt (=moleculaR-based, Data-driven drug REpurposing for bladder Cancer) setzt daran an. „Wir untersuchen, welche Krebs-Gene im Gewebe von Patienten überexprimiert sind. Diese Onkogene sind mögliche Ziele für die Therapien mit Medikamenten, die derzeit entwickelt beziehungsweise spezifisch eingesetzt werden können“, erklärt Pichler. In Zellkulturen werden in Frage kommende Medikamente getestet und sollen daraufhin auch in vivo Studien durchgeführt werden.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: deutschesgesundheitsportal.de

×