Menschen, die unter einer Schuppenflechte leiden, kann jetzt mit einem neuen Antikörper Risankizumab geholfen werden. © triocean / iStock / Getty Images Plus

Schuppenflechte | Fertigspritze

NEUER ANTIKÖRPER FÜR PSORIASIS-PATIENTEN AUF DEM MARKT

Für Menschen, die von der Schuppenflechte geplagt sind, gibt es jetzt ein zusätzliches, offenbar hochwirksames Medikament: Der neue Antikörper Risankizumab ist ab sofort als Fertigspritze Skyrizi® 75 mg Injektionslösung zugelassen.

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Damit ergänzt der neue Antikörper die beiden anderen Wirkstoffe Guselkumab (Tremfyra®) und Tildrakizumab (Ilumetri®), die bereits auf dem Markt sind. Wie diese bindet auch Risankizumab an Interleukin-23 (IL-23) und ist indiziert bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen.

Das Zytoleukin IL-23 spielt im Krankheitsgeschehen der Schuppenflechte eine bedeutende Rolle insofern, als dass sie die Entzündungsreaktion bei bestimmten T-Zellen triggert. Die empfohlene Dosis bei dem neuen Antikörper beträgt 150 mg, aufgeteilt in zwei subkutane Injektionen mit jeweils 75 mg. Nach vier Wochen wird die Gabe wiederholt und danach werden 150 mg nur noch alle zwölf Wochen appliziert. Bei Patienten, die nach 16 Behandlungswochen kein Ansprechen zeigen, ist ein Absetzen des Antikörpers in Erwägung zu ziehen. Nach entsprechender Schulung können sich die Patienten die Spritze auch an einen Punkt des subkutanen Fettgewebes – das natürlich frei von Schuppenflechte sein muss – selbst setzen.

Da Risankizumab das Infektionsrisiko erhöht, muss darauf geachtet werden, ob Patienten an einer chronischen oder rezidivierenden Infektion leiden. Bei Patienten mit klinisch relevanten aktiven Infektionen ist der Antikörper daher kontraindiziert. Mit einer Behandlung sollte erst dann begonnen werden, wenn die Infektion entweder abgeklungen oder eine angemessene Behandlung erfolgt ist.

Vor Beginn der Behandlung muss der Patient außerdem auf eine Tuberkulose-Infektion untersucht werden und gegebenenfalls eine Anti-TB-Therapie gestartet werden. Auch sollte der Impfstatus aktualisiert werden. Nach einer Lebendimpfung muss mit der Behandlung mindestens vier Wochen gewartet werden; währenddessen und mindestens 21 Wochen danach darf keine zusätzliche Impfung dieser Art erfolgen.

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und für mindestens 21 Wochen nach der Behandlung zuverlässig verhüten. Als Vorsichtsmaßnahme sollte die Anwendung von Risankizumab während der Schwangerschaft vermieden werden. In der Stillzeit ist zudem vom Arzt zu entscheiden, ob entweder das Stillen unterbrochen oder auf den Antikörper verzichtet wird.

Der Wirkstoff Risankizumab wurde in verschiedenen Studien mit anderen Antikörpern verglichen und schnitt dabei sehr gut ab. In einer Placebo-Studie erwies sich zudem, dass 84 Prozent der Patienten auf den Antikörper mit einer Abheilung oder einer nahezu vollständigen Abheilung der Schuppenflechte reagierten. Nur eine Studie fehlt noch: Wenn Risankizumab auch mit seinen Mitstreitern Guselkumab und Tildrakizumab verglichen würde, könnte man verlässliche Aussagen darüber treffen, inwieweit das neue Präparat den anderen überlegen ist.

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung  

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