Kräuter und Pumpspender. © shironagasukujira / iStock / Getty Images Plus
© shironagasukujira / iStock / Getty Images Plus

Kosmetik

NATURSTOFFE IN DER KOSMETIK

Körperpflege mit natürlichen Inhaltsstoffen liegt im Trend. Das Angebot reicht von klassischen Kosmetikprodukten, die natürliche Stoffe enthalten, bis zur zertifizierten Biokosmetik. Wo liegen die Unterschiede?

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Kundenwünsche können sehr unterschiedlich sein. Daher bieten die Kosmetikhersteller für alle Bedürfnisse eine Auswahl entsprechender Produkte an. Unabhängig davon, für welches Produkt sich ein Kunde oder eine Kundin entscheidet – gemeinsam ist allen kosmetischen Produkten, von Naturkosmetik bis hin zu konventioneller Kosmetik, dass sie gleichermaßen sicher und verträglich sind, da sie alle die Anforderungen der gültigen strengen Kosmetikgesetzgebung erfüllen.

Unterschiede und Abgrenzungen Unterschiede bestehen bei der Verwendung der Inhaltsstoffe. Während klassische Kosmetikprodukte neben synthetisch hergestellten Stoffen auch natürliche Inhaltsstoffe enthalten können, besteht „echte“ Naturkosmetik fast ausschließlich aus Mischungen natürlicher und gegebenenfalls naturnaher Rohstoffe. Manche Naturstoffe können unverändert eingesetzt werden, andere werden chemisch weiterverarbeitet oder als naturidentische Stoffe eingesetzt. Unveränderte Naturstoffe pflanzlichen Ursprungs werden vor ihrem Einsatz mit physikalischen Verfahren isoliert, beispielsweise durch Pressen, Trocknen, Extrahieren, und gereinigt.

Bestimmte Stoffe, wie beispielsweise Mineralöle, Silikone oder Parabene sind hingegen in Naturkosmetik nicht erlaubt. Bei der Abgrenzung zwischen Produkten klassischer Kosmetik und Naturkosmetik helfen Naturkosmetik-Standards mit Siegeln wie zum Beispiel NATRUE oder COSMOS. Sie dienen als Orientierung, da der Begriff „Naturkosmetik“ bis heute weder in Deutschland noch in der EU gesetzlich geregelt oder verbindlich definiert ist. Eine entsprechende Zertifizierung garantiert, dass das ausgezeichnete Produkt die jeweiligen Anforderungen und Kriterien des Siegels erfüllt und es sich um echte Naturkosmetik handelt.

Im Unterschied zur Naturkosmetik kommt es bei Biokosmetik zusätzlich noch auf die Herkunft der Stoffe an. Grundsätzlich ist Biokosmetik ebenfalls Naturkosmetik. Jedoch stammen die enthaltenen Naturstoffe überwiegend aus kontrolliert biologischer Erzeugung. Wie hoch der Anteil biologisch erzeugter Rohstoffe in einem Produkt ist, hängt auch hier von der jeweiligen Zertifizierung ab. Von „naturnaher“ Kosmetik spricht man, wenn neben synthetischen Stoffen vermehrt natürliche Rohstoffe eingesetzt werden und dabei bewusst auf bestimmte Inhaltsstoffe verzichtet wird. Für diese Kosmetik gibt es keine Siegel und die Abgrenzung zu den anderen Produktkategorien ist eher fließend.

Wirksamkeit Aufgrund neuer Rohstoffentwicklungen stehen heute mehr natürliche beziehungsweise naturnahe Rohstoffe für den Einsatz in kosmetischen Produkten zur Verfügung als dies früher der Fall war. Bei Naturkosmetik gibt es jedoch nach wie vor Einschränkungen beim Einsatz von bestimmten Wirkstoffen, wie sie zum Beispiel in Antitranspirantien, Sonnenschutzmitteln oder Haarfarben verwendet werden. Während beispielsweise ein Körperöl problemlos mit einem hohen Anteil an unveränderten Naturstoffen formuliert werden kann, ist eine stark aufhellende Haarfarbe auf Basis reiner Naturstoffe nicht möglich. Die Produktpalette ist in diesen Bereichen daher häufig kleiner als bei klassischer Kosmetik und es gibt gegebenenfalls auch Abstriche bei der Produktleistung.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 03/2021 auf Seite 50.

Birgit Huber, ikw (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)

×