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ZNS/Augen

MULTIPLE SKLEROSE KANN SEHNERV SCHÄDIGEN

Bei plötzlichen Sehstörungen, die auch von Schmerzen begleitet sein können, sollte man die Augen beim Arzt auch auf Anzeichen einer Multiplen Sklerose (MS) untersuchen lassen.

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Die Symptome werden ausgelöst durch eine Entzündung des Sehnervs. Die sogenannte Neuritis nervi optici markiert sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen häufig den Beginn einer MS. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft in einer Pressemitteilung hin.

Multiple Sklerose ist eine entzündliche demyelinisierende Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die sich in der Regel erstmals im Alter zwischen 20 und 40 Jahren bemerkbar macht. Jeder 20. MS-Patient erkrankt jedoch schon im Kindes- oder Jugendalter. In einer Studie untersuchten nun Mediziner der Universitätsaugenklinik Göttingen die Daten von 44 MS-Patienten im Alter zwischen acht und 18 Jahren. Sie publizierten ihre Ergebnisse im Fachblatt «Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde».

An einer Entzündung des Sehnervs litt fast die Hälfte der Patienten (18 von 44). 13 Studienteilnehmer zeigten unkontrollierbare, rhythmische Augenbewegungen, einen sogenannten Nystagmus. Bei MS besonders häufig ist der sogenannte Upbeat-Nystagmus, bei dem sich die Augen aus der neutralen Position in mehr oder weniger regelmäßiger Folge schlagartig nach oben bewegen. Weitere mögliche Manifestationen der MS am Auge sind laut DOG eine Schwäche der Augenmuskeln, die dazu führt, dass Betroffene beim Blick zur Seite Doppelbilder sehen, sowie eine schmerzhafte Entzündung der Regenbogenhaut (Uveitis), in deren Folge die Augen gerötet sind und tränen.

Die DOG rät Betroffenen, beim Auftreten dieser Symptome einen Augenarzt aufzusuchen. Dieser könne die Anzeichen richtig deuten und bei Verdacht auf MS zur Klärung an einen Neurologen überweisen. Quelle: am/pharmazeutische-zeitung.de

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