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Haare

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Unangenehmes Jucken ist ein untrügliches Zeichen, dass es sich die kleinen Blutsauger auf dem Haupt gemütlich gemacht haben. Dank Apothekenprodukten wird man sie wieder los.

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Kopfläuse sind typisch im Kindergarten- und im Schulalter. Im Schnitt macht jedes dritte Kind, während der Wachstumszeit, mindestens einmal Bekanntschaft mit den lästigen Quälgeistern. Wer glaubt, die flachen, fast durchsichtigen Insekten sind ein Zeichen mangelnder Hygiene, irrt. Zudem sind Läuse keine Frage des Alters.

Kommen sie zwar gehäuft in der Adoleszenz vor, können trotzdem auch Erwachsene betroffen sein. Die Läuse lieben es haarig: ob auf dem Kopf, im Bart, Achselbereich oder sogar in den Augenbrauen können sie auftauchen. Auch wenn sie keine direkten Krankheitsüberträger sind, ist es sinnvoll und wichtig, sie so schnell es geht wieder loszuwerden. Denn ständiges Jucken ist nicht nur unangenehm, es kann auch dazu führen, dass Kratzwunden entstehen, die sich unnötig entzünden.

Die zwei bis drei Millimeter großen Blutsauger stechen etwa alle zwei bis drei Stunden mit ihrem Rüssel in die Kopfhaut. Sie hinterlassen etwas Speichel in der Haut, welcher das Blut am Gerinnen hindert – die Ursache für ständig juckende Kopfhaut. Ist die Laus satt, legen die weiblichen Tiere täglich vier bis zehn Eier, aus denen nach acht bis zehn Tagen Larven schlüpfen.

Nach weiteren acht bis zehn Tagen sind diese ebenfalls erwachsene Läuse. Auf dem Haupt bleiben leeren Eihüllen, sogenannte Nissen, zurück. Sie sind wasserunlöslich und kleben recht fest an den Haaren. Auch wenn die Miniinsekten nicht fliegen können, sind sie gute Krabbler. Praktisch wandern sie beim Spielen, Haut- und Wäschekontakt sowie beim Knuddeln gerne zum nächsten Opfer.

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt Permanentes Kopfjucken ist ein Indiz, dass Läuse zugeschlagen haben. Um einen Befall zu erkennen, hilft ein Läusekamm aus Ihrem Sortiment. Dieser hat Zinken, die maximal 0,2 Millimeter voneinander getrennt sind. So lassen sich Läuse, Larven und Nissen vom Haaransatz beginnend Strähne für Strähne herauskämmen.

Einfacher funktioniert es, wenn Haare dazu vorab nass gemacht werden. Beispielsweise mit einer Sprühflasche. Dann noch eine Pflegespülung ins Haar geben, das hilft, hartnäckige Nissen besser mit dem Kamm herauszulösen. Ausgekämmte Lausrückstände auf einem Küchenkrepp abstreifen. In Kombination mit passenden Produkten, richtig angewandt, hilft diese Doppelstrategie, juckende Quälgeister wieder loszuwerden. Vorausgesetzt es wird konsequent behandelt.

Erklären Sie den Kunden unbedingt, dass eine Anti-Laus-Kur etwa drei Wochen dauert, auch wenn keine Läuse mehr offensichtlich sind. Larven können trotzdem noch im Haar sitzen und zur Laus heranwachsen. Meist lohnt eine Kombitherapie aus Shampoo, Spülung, Lotion, Gel oder Spray. Viele Produkte enthalten dazu Silikone wie Dimethicone, ferner Insektizide wie Permethrin und Allethrin.

Ebenso gibt es Produkte mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Raps-, Andiroba- oder Kokosöl und Quassia-Essig. Diese ersticken Läuse, greifen die Chitin-Struktur der Nissen an und verhindern das Ausschlüpfen neuer Larven. Pflanzliche Mittel sind besonders sinnvoll bei Babys, kleinen Kindern, Schwangeren und Kunden mit besonders sensibler Haut oder aufgekratzten Stellen. Ganz gleich, welches Mittel angewandt wird, erklären Sie, dass die Produkte großflächig aufgetragen und lange genug einwirken müssen. Wichtig ist auch, nach dem Auftrag kein Handtuch um den Kopf zu wickeln, sonst kann das Mittel teilweise aufgesaugt werden.

Aus dem Bereich der Hausmittel wird oft die Anwendung von Essig, Speiseölen oder Spiritus empfohlen. Ebenso Hitze, beispielsweise heißes Föhnen oder regelmäßige Saunabesuche. Doch diese Maßnahmen sind nicht ausreichend und können für die Haut zusätzlichen Stress bedeuten. Wichtig ist auch, Bürsten, Kämme und Haargummis in einer heißen Seifenlauge mit einer Bürste gründlich zu reinigen. Kuscheltiere, Kleidung, Bettwäsche, Handtücher und Bademäntel bei 60 °C in der Maschine waschen. Dinge, die nicht in die Maschine dürfen, wie Teppiche oder besondere Stofftiere für vier Wochen luftdicht verpacken. Alternativ können sie auch zwei Tage in der Kühltruhe lagern, damit alles abstirbt.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/15 ab Seite 64.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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