Dermatologie
MIT DEN AUGEN SPRECHEN
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Während der Corona-Pandemie zeigt der Mund hinter der Maske kein Lächeln, keine Traurigkeit. Kein Erstaunen ist zu sehen. Die Augen müssen nun die Emotionen spiegeln, mit dem Blick ein Lachen senden, das Gegenüber abholen. Diese große Aufgabe sieht man der Haut um die Augen an: Ein stets fröhlicher Blick fördert Lachfältchen, Müdigkeit zeigt sich durch Augenringe. Die passende Augenpflege kann dies lindern. Da die Haut rund um unsere Augen sehr dünn ist, bedarf es in der Pflege einer besonderen Hingabe. Welche Augenpflege ist die richtige für welches Bedürfnis?
Gegen Falten und Krähenfüße Die reichhaltigen Augencremes sind mit Fett und Feuchtigkeit angereichert, um die dünne Haut um die Augen optimal zu versorgen. Sinnvollerweise verwendet man tagsüber ein Augenfluid mit mehr Feuchtigkeit, auf dem das Makeup besser haftet, und in der Nacht eine reichhaltige Augencreme oder einen Augenbalsam mit höherem Fettanteil. Nachts kann die Creme gut einwirken und gerade sehr trockene, reife Haut regeneriert optimal. In diesen Cremes finden wir Antioxidantien wie Vitamin C. Retinol regt zusätzlich die Kollagen- und Elastinproduktion an. Extrakte aus Schachtelhalm, Efeu und Frauenmantel stimulieren die Biosynthese der Fibroblasten.
Pflanzliches Glycerin verbessert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Die ebenfalls tiefendurchfeuchtende und zudem aufpolsternde Hyaluronsäure regt die Kollagenbildung an. Kollagen selbst spendet ebenfalls Feuchtigkeit, das Molekül ist jedoch zu groß, um die Haut zu durchdringend und Falten von innen aufzupolstern. Akazien-Extrakt aus dem Seidenbaum schützt die Elastin- und Kollagenfasern vor dem Abbau. Sheabutter regeneriert die Hautschutzbarriere und wirkt rückfettend. Einen Sofort-Lifting-Effekt bewirken Biopolymere aus Algen. Neben der Sonnenbrille, als Schutz vor dem Zusammenkneifen der Augen, ist eine Augencreme mit UV-Filtern bei Sonnenexpositionen ein wichtiger Schutz, um die sensible Haut vor Falten zu schützen.
Gegen Schwellungen und Rötungen Für den Frischekick am Morgen sorgt ein Augengel mit kühlenden, abschwellenden Inhaltsstoffen. Bei einigen Maskenträgern kommt es zu Schwellungen um das Jochbein herum, da der Lymphabfluss gestört ist. Dies passiert auch in der Nacht: Im Schlaf kann es durch das Liegen zu Lymphstauungen kommen. Augengele unterstützen die lymphatische Abschwellung und regen die Mikrozirkulation an. Die meist fettfreien Gele haben außerdem den Vorteil, dass sie auch für empfindliche Haut geeignet sind. Die sichtbare Müdigkeit um die Augen herum verschwindet durch den Einsatz eines guten Augengels oft ganz von selbst.
Allerdings kann auch ein kalter feuchter Schwarzteebeutel aus dem Kühlschrank oder eine Scheibe Gurke auf den Augen wahre Wunder bewirken. Ingwer als Inhaltsstoff hat in einem Augengel eine abschwellende Wirkung, schützt die Gefäßwände und regt die Mikrozirkulation an. Coffein stimuliert den Abtransport der Stoffwechselendprodukte und hat einen hervorragenden Anti-Müdigkeits-Effekt, Mikroplankton-Extrakt und Seegurke wirken positiv gegen den Lymphstau. Eine Detox-Wirkung besitzt der Extrakt aus dem japanischen Schurbaum: Er wirkt in Augenseren gegen oxidativen Stress und steigert zusätzlich die Kollagensynthese.
Retter in der Not: Augenmasken-Patches zaubern auf die Schnelle ein Strahlen in alltagsmüde Augen.
Gegen Augenringe und Augenschatten Stress und Schlafmangel sind die Hauptursache für sichtbare Augenringe und geschwollene Lider. Die durch die dünne Augenhaut sichtbaren Kapillargefäße und eine verminderte Mikrozirkulation sorgen für dunkle Schatten, diese werden durch zu wenig Schlaf und Stress begünstigt. Auch eine übermäßige Pigmentierung der sensiblen Augenpartie lässt die Schatten noch dunkler erscheinen. Arnika hemmt Entzündungen und hat eine entfärbende Wirkung, außerdem regt sie die Mikrozirkulation an. Vitamin C wirkt depigmentierend und antioxidativ, ist entgiftend und beugt Zellschäden vor. Glycerin sorgt für eine optimale Durchfeuchtung.
Augenmasken-Patches Ob gegen Schwellungen, Falten oder Augenringe, die Augen-Patches sind wahre Wunderwaffen mit Sofort-Effekt. Sie polstern auf, nehmen Augenringen ihre tiefen Schatten und lassen Schwellungen abklingen. Durch eine kurzfristige intensive Anwendung sind sie die Retter in der Not. Für viele Beauty-Profis gehören sie zur täglichen Routine. Ein toller Tipp für müde, allergische und trockene Augen sind Thermalwassersprays, oder Spray mit Traubenwasser.
Man kann es direkt über das Augen Make-up sprühen, kurz verdunsten lassen und dann die Augen wieder öffnen. Allergiker und Computer-geplagte Menschen wissen diesen Tipp sehr zu schätzen. Vaseline und Mineralöle sind hingegen ein No-Go als Inhaltsstoffe in Augenpflege-Produkten. Sie können die Elastinfasern der Augenhaut schwächen und somit Falten hervorrufen, zudem versiegelt der okklusive Film die Hautporen.
Die richtige Anwendung vermitteln Pro Auge sollte eine Granatapfelkern-große Menge des Produkts verwendet werden. Durch sanftes Einklopfen mit dem Finger wird die Creme gut auf der Haut verteilt und eingearbeitet, den optimalen Druck erzielt man mit dem Ringfinger. Die Region zum Auftragen des Augenprodukts begrenzt sich auf die Knochen unter den Augen und unter dem Brauenbogen. Kommt man zu dicht an die Wimpern oder den Lidrand, kann es zu Reizungen und brennenden Augen kommen.
Außerdem gehört die Creme nicht auf das bewegliche Lid. Bereits ab 25 Jahren sollte man anfangen, die empfindliche Augenpartie mit einer Feuchtigkeitspflege zu versorgen. Da die Haut um die Augen kaum Schweiß- und Talgdrüsen enthält, sollte man spätestens mit 30 Jahren neben Feuchtigkeitspflege auch Wirkstoffe verwenden, die sich positiv auf die Kollagen- und Elastin-Bildung und -Erhaltung auswirken. Dazu gehören vor allem Vitamine, Peptide, Spurenelemente und Antioxidanzien.
Fazit Damit die Augen immer strahlen, sollten Sie der sensibelsten Partie des Gesichts zweimal täglich ausgiebig Zeit schenken. Denn, wie Schriftsteller Gerhart Hauptmann formulierte: „Die Augen reden mächtiger als die Lippen.“
Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 07/2021 ab Seite 114.