Es gibt Medikamente, die besonders temperaturempfindlich sind und im Sommer kühl gelagert werden müssen. © dragana991/ iStock / Getty Images Plus

Medikamente | Hitze

MEDIKAMENTE NICHT IN DER SONNE LIEGEN LASSEN

Jetzt, wo die Hitze in Deutschland so richtig angekommen ist, sollte man unbedingt darauf achten, Medikamente nicht der prallen Sonne auszusetzen. Ansonsten droht ein Wirkverlust, der sich nicht immer am Aussehen des Medikaments bemerkbar macht.

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Während wir uns ganz gerne in der Sonne aufhalten und sie genießen, ist eine direkte Sonneneinstrahlung für Medikamente schädlich. Natürlich muss man auch im Sommer die eine oder andere längere Autofahrt auf sich nehmen. Hat man Medikamente an Bord, sollte man sie unbedingt unter dem Vordersitz oder auf dem Boden des Kofferraums verstauen. Denn wie wir aus eigener Erfahrung wissen, heizt sich ein Auto bei einer Außentemperatur von 30 Grad und mehr selbst im Schatten stark auf. Auf dem Armaturenbrett und auf der Hutablage können sogar Temperaturen von mehr als 70 Grad entstehen. Selbst das Handschuhfach ist vor der Hitze nicht sicher. Der Kofferraum und der Platz unter dem Vordersitz sind da schon deutlich besser.

„Wird ein Medikament falsch gelagert, kann es seine Wirkung verlieren – auch wenn man das von außen nicht sieht“, erklärt Dr. Hannes Müller, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer. Auch zwischen den verschiedenen Darreichungsformen gibt es hinsichtlich der Verträglichkeit von Sonne große Unterschiede. Während Kapseln und Tabletten Temperaturschwankungen vergleichsweise gut vertragen, heizen sich Asthmasprays, sobald sie in der Sonne liegen, richtig auf. Dadurch werden die Dosierungsgenauigkeit und auch die Wirksamkeit verändert. Es gibt aber auch Medikamente, bei denen eine Veränderung äußerlich sichtbar ist. Zäpfchen beispielsweise schmelzen in der Sonne. Hat das Zäpfchen angefangen zu schmelzen, darf man es, selbst wenn es wieder abgekühlt ist, nicht mehr verwenden, da sich die Wirkstoffe in der geschmolzenen Grundlage ungleichmäßig verteilen können. Bei Cremes kann sich aufgrund der Sonneneinstrahlung die Konsistenz verändern und die Bestandteile sich trennen.

Für bestimmte Medikamente wie beispielsweise Insuline oder einige Biologicals, die auch im Sommer ausdrücklich unter acht Grad gelagert werden müssen, gelten zusätzliche Hinweise. Während sie zu Hause im Kühlschrank gelagert werden können, müssen sie für den Transport in Kühlbehältern transportiert werden. Ein direkter Kontakt mit den Kühlelementen ist aber unbedingt zu vermeiden. Denn sollten die Medikamente einfrieren, kann dies ebenfalls zu Wirkveränderungen führen und sollten nach dem Auftauen dann nicht mehr angewendet werden.

Gerade im Sommer sind kühle Temperaturen demnach für Medikamente sowohl zu Hause, als auch für den Transport, auch bei kurzen Strecken, unabdingbar.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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