Forschung Medizin
MAGEN-DARM-BESCHWERDEN
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Homöopathie – Die Nennung des Anwendungsgebietes soll Apothekenkunden den Zugang zur Homöopathie erleichtern. Nux vomica, der Samen der Gewöhnlichen Brechnuss (Strychnos nux-vomica L.), ist ein bekanntes und bewährtes Arzneimittel bei Magen-Darm-Beschwerden. Es kann in allen Altersgruppen zur Anwendung kommen, oft nehmen es schon Schulkinder ein. Jeder vierte Mensch leidet ab und zu unter Verdauungsstörungen. Bei der Hälfte aller Deutschen sind sie inzwischen aufgrund der Lebensgewohnheiten chronisch geworden.
Bei Magen-Darm-Problemen werden verschiedene allopathische Präparate eingesetzt. Diese Mittel können alle die Symptome kurzzeitig bessern, das Problem aber nicht langfristig lösen. Auch für Phytotherapeutika trifft das meist zu. Homöopathische Arzneimittel sind dagegen regulative Mittel. Sie regen den Organismus an, sich selbst wieder in Balance zu bringen. Das Paradebeispiel dafür sind Verdauungsprobleme, die meist aus einer gestörten Steuerung des enterischen Nervensystems, auch Bauchgehirn genannt, resultieren.
Das enterische Nervensystem besteht aus 100 Millionen Nervenzellen, die für die einzelnen Kontraktionen verantwortlich sind und im Zusammenspiel die gesamte Darmbewegung steuern. Gerät in diesem Riesenorchester ein Mitspieler aus dem Takt, vermag das homöopathische Nux vomica wie ein Dirigent die Harmonie wiederherzustellen. Bereits 1805 hat Samuel Hahnemann Nux vomica zur sanften Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden verwendet und das Arzneimittelbild publiziert, das die Grundlage für das heutige Einsatzgebiet darstellt.
Dieses sind Beschwerden aufgrund von Entzündungen und Krämpfen in Folge von Stress, Ärger und zu schnellem und ungesundem Essen, Beschwerden aufgrund magenschleimhautreizender Arzneimittel wie Schmerz- und Rheumamitteln sowie Beschwerden aufgrund übermäßigen Essens und/oder Genussmitteln wie Kaffee, Tabak und Alkohol. Im Detail handelt es sich um Magenschmerzen, Übelkeit, Sodbrennen, Völlegefühl und Blähungen. Erwachsene (ab 12 Jahren) erhalten ein bis drei Mal täglich fünf Globuli.
Bei akuten Beschwerden können halbstündlich bis stündlich fünf Globuli – jedoch höchstens sechs Mal täglich – bis zum Eintritt der Besserung eingenommen werden. Eine über eine Woche hinausgehende häufige Anwendung sollte nach Rücksprache mit einem homöopathisch erfahrenen Therapeuten erfolgen. Ebenso gehören Säuglinge im ersten Lebensjahr in ärztliche Obhut. Die Einnahme der Globuli erfolgt eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen, dabei sollten sie langsam im Mund zergehen. Bei Besserung der Beschwerden ist die Häufigkeit der Einnahme zu reduzieren.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/18 auf Seite 10.
Quelle
Pressegespräch der DHU „Wenn die Verdauung schlapp macht – Hilfe aus der Homöopathie“ am 24. Januar 2018 in Hamburg. Veranstaltet von der Deutschen Homöopathie-Union, Karlsruhe.