Fastnacht | K.o.-Tropfen
LKA KRITISIERT TESTARMBÄNDCHEN
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Lieber das eigene Getränk mit Argusaugen bewachen als sich auf ein Bändchen zu verlassen! Die Polizei rät von der Nutzung der Detektionsbändchen ab. „An sich ist die Idee gut, ein solches Armband zu entwickeln,“ betont der Präventionsexperte Claus Opfermann, „aber es bietet keinen hundertprozentigen Schutz, da es zu viele unterschiedliche Substanzen in verschiedenen Konzentrationen und Mischungen gibt.“ Laut Hersteller verfärbt sich das Testarmband ab einer Konzentration von 1,5 Gramm auf 100 Milliliter Flüssigkeit. Damit erkennt es Mengen, in denen es zumeist zu Bewusstlosigkeit kommt. Geringere Dosen, die beispielsweise lediglich bewusstseinseintrübend wirken, können nicht eindeutig erkannt werden. Dies bestätigt auch die Firma, die Xantus entwickelt hat.
Neben GHB, auch Liquid Ecstasy genannt, kommen aber auch weitere Substanzen in K.o.-Tropfen zum Einsatz. Zum Beispiel Gamma-Butyrolacton, eine ebenfalls geruchs- und geschmacksneutrale Substanz und Vorstufe von GHB. Auch Ketamin ist beliebt – die Einnahme kann zu Gedächtnislücken führen. Eigentlich dient der Stoff als Narkose- und starkes Schmerzmittel. Benzodiazepine können, eingenommen in hohen Dosen, ebenfalls zu Blackouts führen – und so geht es weiter. Die Liste ist lang, das Armband testet aktuell jedoch nur auf GHB.
Das LKA rät:
- Getränke bei der Bedienung bestellen und selbst entgegennehmen.
- Von Unbekannten keine offenen Getränke annehmen.
- Offene Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen.
- Bei Übelkeit Hilfe beim Personal suchen.
- Aufeinander achten und Getränke nicht aus den Augen lassen.
- Freundinnen/Freunde holen und im Ernstfall sofort ärztliche Hilfe für das Opfer verständigen, Personal informieren.
Das weiße Papierarmband leuchtet im Schwarzlicht und ist damit sowohl für Träger als auch Täter gut sichtbar. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen liefert das Band laut Hersteller schnelle und sichere Ergebnisse: Bei positivem Nachweis ist im Schwarzlicht ein dunkler Fleck erkennbar.
Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion
Quellen:
apotheke adhoc
https://www.lka.polizei-nds.de/praevention/aktuellewarnmeldungen/vorsicht-vor-ko-tropfen-112745.html