Entweder süßt man seinen Tee mit Mono- und Disacchariden wie Glucose, Fructose oder Saccharose oder mit natürlich oder künstlich hergestellten Süßungsmitteln. © humonia / iStock / Getty Images Plus

Ernährung | Zucker

LIEBER SÜSSSTOFFE ODER ZUCKER?

Menschen, die sich gesundheitsbewusst ernähren wollen, achten neben zahlreichen anderen Dingen auch auf eine zuckerreduzierte Ernährung. Mittlerweile enthalten viele Produkte nicht mehr Mono- und Disaccharide wie Glucose, Fructose oder Saccharose, sondern natürliche oder künstlich hergestellte Süßungsmittel. Aber sind diese auch wirklich gesünder?

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Ein Team um Ingrid Töws vom Institut für Evidenz in der Medizin an der Universität Freiburg hat hierfür nach einer systematischen Literaturrecherche 56 Studien einer Metaanalyse unterzogen. Laut Töws gibt es inzwischen eine Vielzahl von Süßungsmitteln, die sich nicht nur geschmacklich, sondern auch mit Blick auf die Verstoffwechslung im Organismus unterscheiden. Es wird immer mal wieder darüber debattiert, ob diese Süßungsmittel Übergewicht, Diabetes oder auch Krebs begünstigen. Daher hat Töws gemeinsam mit anderen europäischen Kollegen untersucht, inwiefern normal- und übergewichtige Personen hinsichtlich verschiedener gesundheitlicher Konstanten wie Blutzucker, Essverhalten, Körpergewicht, Krebsrisiko sowie weiterer Organerkrankungen von einem Ersatz der normalen „Haushaltzucker“ durch natürliche oder künstlich hergestellten Alternativen wie beispielsweise Stevia profitieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass weder bei Kindern noch bei Erwachsenen stichhaltige Beweise für eine gesundheitsfördernde Wirkung der alternativen Süßungsstoffe gegenüber dem herkömmlichen Zucker vorliegen. Eine Gewichtsreduktion beispielsweise bei übergewichtigen Kindern und Erwachsenen lässt sich auf diese Weise nicht eindeutig nachweisen. Den Forschern ist es anders herum aber auch nicht möglich, aufgrund der verfügbaren Literatur schädigende Effekte der chemischen Verbindungen vollständig auszuschließen.

Aufgrund der doch eher dürftigen Datenlage sind weitere, längere Beobachtungsstudien wichtig und wünschenswert. Inhalt dieser Studien sollte es sein, die Auswirkungen verschiedener Dosen und Kombinationen von Zuckerersatzstoffen sowohl bei kranken, als auch bei gesunden Menschen und Schwangeren zu untersuchen.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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