Stiftung Warentest | Erkältungsmittel
LAUT STIFTUNG WARENTEST SIND NICHT ALLE ERKÄLTUNGSMITTEL GEEIGNET
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Wenn man die Apotheke betritt, sieht man in der Sichtwahl eine Vielzahl an Erkältungspräparaten. Bei der Entscheidung hat man dann die Qual der Wahl und vertraut meist auf die Beratung durch PTA oder Apotheker. Kombinationspräparate können gleich mehrere Beschwerden auf einmal bekämpfen. Davon hält Stiftung Warentest nicht viel. Warum? Bei manchen Mitteln seien die Wirkstoffe in einer zu geringen Dosierung enthalten. Bei anderen könnte es Nebenwirkungen geben. Sie raten daher Präparate einzunehmen, die gezielter und auch schonender die einzelnen Symptome bekämpfen.
Für Betroffene, die mit Halsschmerzen zu kämpfen haben, empfehlen Experten der Stiftung Warentest vor allem viel zu lutschen, damit der Hals nicht trocken ist. Zu empfehlen sind hier vor allem Bonbons, die zuckerfrei ist. Für geeignet halten die Experten Emser Salz. Für eingeschränkt geeignet werden Lutschpastillen mit Ambroxol oder Lidocain eingestuft. Allerdings sollte hierbei die Wirkung belegt sein.
Ist die Nase verstopft kommen für die Experten Xylometazolin und Oxymetazolin als Nasenspray- oder tropfen in Frage. Es wäre wichtig, dass die Mittel keine Konservierungsstoffe enthalten, zudem für lediglich fünf bis maximal sieben Tage in der Selbstmedikation angewendet werden. Des Weiteren kommen auch salzhaltige Sprays, die zur Befeuchtung dienen und Dexpanthenol für die Pflege in den Topf der geeigneten Präparate.
Wer an Reizhusten leidet, der sollte sich einen Hustenstiller mit Dextromethorphan besorgen. Diese sind bei trockenem, unproduktivem Husten sinnvoll. Bei der Einnahme sollte darauf geachtet werden, dass die Mittel abends eingenommen werden. Erfolgt die Anwendung ohne ärztliche Rücksprache, sollte dies allerdings nur über eine kurze Dauer geschehen. Mit Einschränkung geeignet halten die Experten beispielsweise Hustenlöser mit ACC oder Ambroxol sowie Efeu- und Thymian-haltige Phytopharmaka. Bei Tees, die als Basis traditionelle Heilpflanzen wie Linden- und Holunderblüten , Thymian, Mädesüß oder Weidenrinde haben, ist die Wirkung laut Experten zwar nicht ausreichend belegt, sie werden aber dennoch als „mit Einschränkung geeignet“ bewertet. Die gleiche Situation haben wir bei Erkältungssalben und –bädern mit ätherischen Ölen. Bei Babys und Kleinkindern sowie bei Patienten mit Atemwegserkrankungen wie Keuchhusten oder Asthma sind sie kontraindiziert.
Mit Einschränkung erhalten auch die Präparate mit Echinacea. Diese sollte man direkt zu Beginn der Erkrankung einnehmen und maximal über die Dauer von zehn Tagen einnehmen. Patienten, die an einer Autoimmunerkrankung leiden, können diese Präparate nicht nehmen. Für den Pelargonium-Extrakt gibt es von der Stiftung Warentest eine Unterscheidung zwischen Tropfen, Saft und Tabletten. Allerdings fehlt hier die Begründung. Bei akuter Bronchitis sind die Tropfen eingeschränkt geeignet, während Saft und Tabletten als ungeeignet eingestuft wurden. Es besteht die Vermutung, dass diese Unterscheidung aufgrund der Studienlage getroffen wurde. Besteht eine Lebererkrankung, sollte das Präparat nicht eingenommen werden.
Für hochdosiertes Zink und Vitamin C konnten die Experten keine Empfehlung aufgrund der nicht klar vorhandenen Belege treffen.
Den vollständigen Test der Stiftung Warentest finden Sie kostenpflichtig hier: https://www.test.de/Erkaeltung-Die-besten-Helfer-gegen-Husten-Schnupfen-Fieber-4668746-0/
Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion
Quelle: Pharmazeutische Zeitung