Studie | Typ-2-Diabetiker
LANGSAM ESSEN MACHT SCHLANK
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Was wie eine Binsenwahrheit klingt, war zwischen 2008 und 2013 Gegenstand ernsthafter Forschung. 60 000 Typ-2-Diabetiker wurden nach ihren Essgewohnheiten gefragt. Die ausgewerteten Daten enthielten Informationen zu Behandlungen, Gewicht und Taillenumfang sowie die Ergebnisse von Blut- und Urintests und der Leberfunktion. Die Teilnehmer wurden auch nach ihrem Lebensstil befragt, einschließlich ihrer Ess- und Schlafgewohnheiten sowie dem Alkohol- und Tabakkonsum. Über die Hälfte der Teilnehmer beschrieben ihre Essgeschwindigkeit als normal; 22 000 aber gaben an, ihre Mahlzeiten zu schnell in sich hineinzuschaufeln. Nur wenige – hier aber vor allem Frauen – zählten sich zu den Langsam-Essern.
Wer zu schnell isst, merkt nicht, dass er satt ist. Die Schnellesser futtern einfach weiter, obwohl ihr Kalorienbedarf längst gedeckt ist – man ahnte es. „Das Sättigungsgefühl wird unter anderem durch die Magendehnung beim Essen ausgelöst“, fasste es Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) wissenschaftlich zusammen. „Wer langsamer kaut, nimmt auch intensiver wahr, dass er überhaupt isst.“ Jedoch: Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, können keine eindeutigen kausalen Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung gezogen werden. Hinzu kommt, dass die Essgeschwindigkeit auf subjektiver Einschätzung beruht. „Das ist die erste Studie in dieser Größe, die den Effekt der Essgeschwindigkeit untersucht“, merkte Kabisch an. „Das Ergebnis ist grundsätzlich plausibel, allerdings wird man die Stärke des Effekts relativieren müssen.“
Alexandra Regner
PTA/Redaktion
Quelle: Ärzteblatt