Mann mit zwei menschenähnlichen Robotern
© Philipps-Universität Marburg

Humanoide | Uni-Projekt

KULLERÄUGIGE CHARME-OFFENSIVE

Pepper ist eine echte Entlastung für den Anglistik-Professor Jürgen Handke. Pepper ist ein humanoider Roboter. Nun kam der Ritterschlag: Das Bundesbildungsministerium fördert ihn und seinen kleinen Freund Nao mit 137 000 Euro.

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HEART nennt sich das Projekt an der Marburger Philipps-Universität: Humanoid Emotional Assistant Robots in Teaching (www.project-heart.de). Und herzig ist er wirklich, der 1,20 Meter große, kulleräugige Roboter, der immer höflich und zuvorkommend allerlei Fragen beantwortet. Ab Oktober letzten Jahres ist er bereits im Einsatz und hat viele Studierenden der Uni Marburg im Sturm erobert: „Sein gesamtes Wesen und Verhalten sind darauf ausgelegt, dass er von Menschen gemocht wird“, sagt sein „Übervater“, der Professor. Pepper kann sich nicht nur in mehreren Sprachen unterhalten, sondern auch Gefühle erkennen und diese selbst zum Ausdruck bringen.

Professor Handke geht davon aus, dass sich humanoide Roboter im menschlichen Alltagsleben ausbreiten werden: „Sie werden eher früher als später schlicht dazugehören, das ist aus meiner Sicht keine Frage. Doch welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Einzelnen und für die Gesellschaft?“ Das vom Ministerium geförderte Projekt studiert damit das Miteinander von Mensch und Maschine. Die Auswertung der Ergebnisse wird von der Marburger Bildungsforscherin Professor Susanne Lin-Klitzing vom Fachbereich Erziehungswissenschaften begleitet.

Menschenähnliche Roboter kommen immer öfter im Alltag zum Einsatz, etwa im Sozial- und Gesundheitswesen. In zunehmendem Maße sind sie aber auch in der Lage, soziale Rollen einzunehmen und mit Menschen zu interagieren. So kann sich Handke durchaus vorstellen, dass Pepper und der kleine Nao künftig als Assistenten im Universitätsbetrieb eingesetzt werden (https://idw-online.de/de/news673793). Vor allem aber möchte man einen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Diskussion beitragen: „Noch immer haben viele Menschen Vorbehalte, was den Einsatz intelligenter Maschinen in sozialen Bereichen betrifft“, zitiert der Informationsdienst Wissenschaft Handke.

Das ARD alpha Campus Magazin hat Pepper, Nano und Professor Handke eine eigene Sendung gewidmet: Sie heißt: „Roboter und künstliche Intelligenz – Wie digital wird die Hochschule?“ und wird gesendet am 4. Mai um 19 Uhr.

Alexandra Regner, PTA und Redaktion

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